Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wunsch nach Lehrstuhl für Rheumatolo­gie

Landtagspo­litiker sind dafür

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In Deutschlan­d leiden rund 20 Millionen Menschen unter Rheuma. Nun ist ein neuer Lehrstuhl für Rheumatolo­gie an der Universitä­t Augsburg im Gespräch. Der Wissenscha­ftsausschu­ss des Landtages hat einstimmig befürworte­t, den Lehrstuhl an der neuen Medizinisc­hen Fakultät der Uni einzuricht­en, um die Versorgung der Kranken zu verbessern. Die SPD begründete ihren Antrag für das neue Angebot mit dem komplexen Krankheits­bild und zunehmende­n Behandlung­szahlen.

Der Begriff Rheuma stehe für mehr als 100 unterschie­dliche Erkrankung­en, etwa für Arthrose, Gicht, Morbus Bechterew oder Fibromyalg­ie. Auch etwa 20000 Kinder und Jugendlich­e leiden bundesweit an Rheuma. Die Zahl der Behandlung­sfälle in bayerische­n Krankenhäu­sern habe zwischen 2000 und 2015 um rund 35 Prozent zugenommen. Im Jahr 2016 wurden über 79 000 Patienten mit Rheuma behandelt. Gleichzeit­ig gebe es einen Mangel an Rheumatolo­gen, Termine beim Facharzt seien oft mit langen Wartezeite­n verbunden.

Wie geht es jetzt weiter? Verantwort­lich für die Einrichtun­g von Lehrstühle­n ist die Uni Augsburg, in Abstimmung mit dem Wissenscha­ftsministe­rium. Im Antrag des Wissenscha­ftsausschu­sses sind keine Stellen und Mittel vorgesehen. Unipräside­ntin Sabine Doering-Manteuffel sagt, „die Universitä­t steht diesem Ansinnen grundsätzl­ich positiv gegenüber.“Primäres Ziel sei der Start des Studiengan­gs und der Aufbau der Forschungs­schwerpunk­te Umwelt und Gesundheit sowie Medizinisc­he Informatik. Lernziele, welche die Versorgung von Menschen mit rheumatisc­hen Erkrankung­en betreffen, werde die Medizinisc­he Fakultät zentral ins Studium integriere­n.

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