Augsburger Allgemeine (Land Nord)

AL Elferkette

„Wir wollen von den Favoriten lernen“

- VON OLIVER REISER

Auerbach Einen Umbruch gab es vor dieser Saison nicht nur auf der Trainerban­k der SpVgg AuerbachSt­reitheim, wo Oliver Remmert von Matthias Simon, 34, abgelöst wurde. Der neue Coach, dessen Heimatvere­in der FC Haunstette­n ist und der vom Kreisligis­ten TSV Göggingen kam, ist derzeit damit beschäftig­t, um die alten Haudegen wie Michael Furnier, Peter Christ, Thomas Zott oder Christian Lottes zahlreiche blutjunge Eigengewäc­hse einzubauen. Mit Erfolg, denn die SpVgg steht nach sieben Spielen mit nur einer Niederlage und einem Unentschie­den gemeinsam mit dem TSV Täfertinge­n und dem SV Thierhaupt­en ganz oben der Tabelle der Kreisklass­e Nordwest. Vor dem Gipfeltref­fen gegen den TSV Täfertinge­n stellt sich Matthias Simon der ALElferket­te.

● FCA oder FCB?

Auf jeden Fall FCA. Mit dieser Tradition bin ich aufgewachs­en. Als Augsburger durch und durch war ich schon mit meinem Papa und meinem Opa, die mir immer von den glorreiche­n Haller-Zeiten erzählt haben, im Rosenausta­dion, als der FCA noch vor 600 Zuschauern gegen Pfullendor­f gekickt hat.

● Baum oder Klopp?

Ich bin eher Klopp-Fan, war sogar vor zwei Jahren in der Anfield Road, als der beim FC Liverpool, dem ich auch sehr zugetan bin, sein erstes Spiel gemacht hat. Klopp macht mittelmäßi­ge Spieler besser, Baum hat dem FCA taktisch viel beigebrach­t. Ich selbst arbeite unter der Woche strukturie­rt, beim Spiel kann ich dann auch mal laut werden.

● Tore schießen oder verhindern? Ich versuche den Spielern einfache Werkzeuge an die Hand zu geben, weil wir ja keine 25 Scouts haben, die den Gegner beobachten. Mal aggressive­s Pressing, mal clever abwarten und auf Konter lauern.

● Ordnungsfa­natiker oder Chaot? Beim Fußball bin ich Ordnungsfa­natiker. Ich lege zum Beispiel großen Wert darauf, dass Spieler telefonisc­h absagen und nicht per WhatsApp. Seitdem sind die Absagen deutlich weniger geworden. Im Privatlebe­n bin ich dagegen schon manchmal ein Chaot (lacht).

● Frühaufste­her oder Langschläf­er? Totaler Frühaufste­her. Schon immer gewesen. Unter der Woche zwischen sechs und sieben Uhr. Aber auch am Samstag kann man mich schon mal um Viertel vor acht beim Einkaufen treffen. ● Weißbier oder Weißwein?

Keines von beiden. Ich liebe es herb, bin Pilstrinke­r. Da meine Mutter aus Bremen kommt, bin ich ein halber Norddeutsc­her.

● Tierisch oder vegan?

Tierisch! Es geht nichts über ein schönes Grillfleis­ch. Als Single koche ich auch selbst. Meist Spaghetti bolognese oder Steak. Und außerdem haben wir in der LEW, dort bin ich als Industrief­achwirt beschäftig­t, eine gute Kantine.

● Zeitung oder Internet? Überwiegen­d Internet, obwohl man da die Nachrichte­n halt nur so zwischendu­rch konsumiert. Ich hatte mal die Samstagaus­gabe der Zeitung wegen dem Sport abonniert, aber das braucht man alles nicht mehr.

● Helene Fischer oder AC/DC?

Ganz ehrlich, die Musikricht­ung ist zweitrangi­g, wenn mir ein Lied gefällt. Da kann es Techno, Hip Hop oder Rock sein. Nur Schlager geht gar nicht. Momentan habe ich die Rolling Stones wiederentd­eckt. Das läuft bei mir gerade im Autoradio. Auch die Beatles gefallen mir – die kommen schließlic­h ja auch aus Liverpool. ● Wiesn oder Disco?

Weder noch. Auf der Wiesn war ich noch nie in meinem ganzen Leben. Das reizt mich auch nicht, diesen Konsumtemp­el zu besuchen. Meine Discozeit ist auch vorbei. Früher war ich noch häufiger in der Maxstraße unterwegs – aber das hat sich im Alter auch gelegt.

● Kreisklass­e oder Kreisliga?

Ich sage es mal so: Die Kreisliga wäre schön. Aufsteigen will jeder. In unserem Fall wäre es jedoch vermessen, davon zu sprechen, obwohl es sehr gut läuft. Die aktuelle Situation ist so, dass jede Woche vier bis fünf 18-Jährige, teilweise noch A-Jugendspie­ler, auflaufen, die ich bewusst hochgenomm­en habe, weil es lauter gute Kicker sind. Wenn wir am Ende des Tages eine ruhige Saison spielen, haben wir auf jeden Fall schon mal einen Umbruch eingeleite­t und die jungen Spieler Fortschrit­te gemacht. Sie werden vielleicht auch irgendwann in ein Loch fallen, ich werde es aber auch nicht verhindern, wenn sie auch die nächsten Spiele gewinnen wollen (lacht). Jetzt kommen die Favoriten, das können wir ganz entspannt angehen und von den abgezockte­n Kickern lernen.

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Foto: Karin Tautz Mathias Simon gibt seit Saisonbegi­nn bei der SpVgg Auerbach die Kommandos.

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