Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Bayern Jäger Nummer eins
Bundesliga Werder Bremen setzt sich mit einem 3:1-Sieg gegen Berlin an der Spitze fest
Bremen Mit dem ersten Heimsieg der Saison hat sich Werder Bremen in der Spitzengruppe der Bundesliga festgesetzt. Die Norddeutschen gewannen am Dienstagabend gegen Hertha BSC mit 3:1 (2:0) und stoppten damit die Erfolgsserie der Gäste. Während es für die Berliner am fünften Spieltag die erste Niederlage war, bleibt das Team von Trainer Florian Kohfeldt ungeschlagen und ist nun mit elf Punkten zumindest vorerst Bayern-Jäger Nummer eins.
Vor 39100 Zuschauern brachten Martin Harnik (11. Minute) und Milos Veljkovic (45.) Werder vor der Pause verdient in Führung. Javairo Dilrosun (53.) gelang nach dem Seitenwechsel der Anschlusstreffer für die Berliner. Max Kruse sorgte per Foulelfmeter für das 3:1 (66.). Zum ersten Mal stand Nuri Sahin in der Startformation der Bremer. Der aus Dortmund gekommene türkische Nationalspieler ersetzte im defensiven Mittelfeld Philipp Bargfrede. Werder startete schwungvoll.
Die erste wirklich gefährliche Aktion führte dann gleich zum Führungstor. Nach einem Freistoß von Sahin herrschte Konfusion im Hertha-Strafraum: Zunächst sprang der Ball an die Latte, dann schlug Fabian Lustenberger seinem Torhüter Jarstein die Kugel aus den Händen, und im Durcheinander stocherte Harnik die Kugel mit der Hacke ins Netz. Sekunden vor dem Pausenpfiff traf Veljkovic nach einer Ecke von Sahin mit dem Kopf. Beim 2:1 durch Dilrosun, der Jiri Pavlenka mit einem Schuss ins kurze Eck überlistete, sah Werders Keeper nicht gut aus. Jarstein musste wegen einer Oberschenkelprellung in der Kabine bleiben. Nach der Pause stand Thomas Kraft zwischen den Pfosten, gegen Kruses Strafstoß war er machtlos. Die Werder-Anhänger hatten mit der Unterstützung ihrer Mannschaft erst nach 18:30 Minuten begonnen, die Berliner Fans zwei Minuten später – dieser Stimmungsboykott war als Protestaktion angekündigt worden. In den Fankurven sah man Transparente gegen die Anstoßzeiten oder die Übertragung der Spiele im Pay-TV. „Stell dir vor, es ist Fußball und keiner kann hin“, „Spieltagszerstückelung stoppen“hieß es dort.