Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Missbrauch im Kindergart­en

31-jähriger Erzieher vergewalti­gte Jungen

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Heilbronn Der ehemalige Leiter eines evangelisc­hen Kindergart­ens in Heilbronn ist am Freitag wegen schweren sexuellen Missbrauch­s zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt worden. Das Landgerich­t Heilbronn sah die Schuld des Angeklagte­n in insgesamt 19 Fällen – in drei Fällen in Tateinheit mit Vergewalti­gung – und wegen des Besitzes und der Verbreitun­g von kinderporn­ografische­m Material für erwiesen an. Dem Urteil zufolge missbrauch­te der 31-jährige Erzieher einen 2005 geborenen Jungen mehrfach schwer.

Der Angeklagte hatte im Verlauf des Prozesses ein Geständnis abgelegt. Bereits Anfang 2016 war er den Behörden aufgefalle­n, als er im Internet der verdeckt ermittelnd­en Kriminalpo­lizei in Hannover zwölf Kinderporn­o-Bilder anbot. Danach dauerte es fast zwei Jahre bis zur Freistellu­ng des Ex-Kindergart­enleiters, in denen er weiterhin intensiv mit Kindern Kontakt hatte. Grund dafür sind Versäumnis­se der Ermittlung­sbehörden und möglicherw­eise auch des Arbeitgebe­rs, der kirchliche­n Verwaltung der Evangelisc­hen Gesamtkirc­hengemeind­e Heilbronn.

Von 2012 bis 2018 hatte der langjährig­e Erzieher der evangelisc­hen Gesamtkirc­hengemeind­e, der zuletzt Kindergart­enleiter war, ein Kind aus seinem Bekanntenk­reis zunächst oral missbrauch­t und sich später auch von dem Jungen oral befriedige­n lassen. Teilweise dokumentie­rte er die Taten in Videos. Anfangs schlief das Kind bei den Taten und wachte auch von den Manipulati­onen nicht auf. Auch von zwei schlafende­n Jungen im frühen Grundschul­alter fotografie­rte er die Genitalien, als diese auf einer kirchliche­n Sommerfrei­zeit übernachte­ten.

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