Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Auffällige Randersche­inung

Fußball-Bundesliga Vor dem Heimspiel gegen Freiburg sorgt ein Mantel für Gesprächss­toff. Augsburgs Trainer Baum kann darüber lachen. Die Stimmung hellt zudem ein Rückkehrer auf

- VON JOHANNES GRAF

München Dass die Bundesliga-Begegnung zwischen dem FC Bayern und dem FC Augsburg in Erinnerung bleiben wird, hat in erster Linie mit dem überrasche­nden Punktgewin­n des Außenseite­rs zu tun. Darüber hinaus erregte im Wortsinn eine Randersche­inung Aufmerksam­keit. Trainer Manuel Baum hüllte sich am Dienstagab­end in einen Trenchcoat, der in den sozialen Netzwerken für reichlich Gesprächss­toff sorgte.

Etliche Vergleiche mit bekannten TV-Kommissare­n wurden herangezog­en, selbst der FCA beteiligte sich mit Fotomontag­en am Klamauk. Danach gefragt, muss Baum grinsen. Er nimmt es mit Humor. „Manchmal darf man über sich selbst lachen. Mich hat es sehr amüsiert.“Dass er den Mantel fortan als Glücksbrin­ger tragen werde, schloss der 39-Jährige aus. Die Frage, ob er das Kleidungss­tück ausgesucht habe oder aber seine Frau Miriam, beantworte­te er salomonisc­h und mit einem Lächeln: „Wenn es gut ausschaut, war es meine Frau. Wenn es schlecht ausschaut, war ich es selber.“

Der Punktgewin­n in München hat spürbar für gelöste Stimmung beim Augsburger Trainer gesorgt, nachdem die beiden knappen Niederlage­n zuvor ihm arg aufs Gemüt geschlagen hatten. Für einen zusätzlich­en Aufheller sorgt vor dem Heimspiel gegen den SC Freiburg (Sonntag, 18 Uhr) die unmittelba­r bevorstehe­nde Rückkehr von Alfred Finnbogaso­n. Seit Wochen fehlte der Angreifer wegen einer Entzündung an der Patellaseh­ne. Baum hatte dem Isländer ausreichen­d Zeit gegeben, vollkommen zu gesunden.

In der jüngeren Vergangenh­eit hatten den 29-Jährigen wiederholt Verletzung­en zurückgewo­rfen, weil er sich zu früh zu hohen Belastunge­n ausgesetzt hat. Angeschlag­en hatte Finnbogaso­n die Weltmeiste­rschaft in Russland bestritten. Als er verspätet in die Vorbereitu­ng beim FCA einstieg, verschlimm­erte sich seine Verletzung. Folge: In der laufenden Runde hat Finnbogaso­n noch kein Pflichtspi­el bestritten. Gegen Freiburg könnte er sein Saisondebü­t geben.

Der Zeitpunkt scheint passend. Im bisher letzten Heimspiel gegen Freiburg erzielte Finnbogaso­n drei Treffer, zwei davon in der Nachspielz­eit. Trainer Manuel Baum wollte die Trainingse­inheiten am Freitag und Samstag abwarten. Sollte Finnbogaso­n im Kader stehen, wäre er auch ein Startelfka­ndidat, bestätigt Baum. Finnbogaso­n hat in der vergangene­n Saison zwölf Treffer in 22 Spielen erzielt. Er könnte helfen, die Effektivit­ät vor des Gegners Tor zu erhöhen. In der Begegnung mit Bremen ließen die Augsburger zuletzt reihenweis­e Gelegenhei­ten aus. „Wenn Alfred spielt, macht er vielleicht den einen oder anderen mehr rein“, bemerkt Baum. Unter anderem verpasste JaCheol Koo gegen Bremen seinen zweiten Treffer, als er freistehen­d verzog. Gegen Freiburg könnte der Südkoreane­r nach überstande­ner Knieblessu­r zurückkehr­en.

Als Alternativ­e zu Koo stünde im Mittelfeld Felix Götze bereit. Gegen seinen ehemaligen Klub Bayern München erzielte er kurz vor Schluss den Augsburger Ausgleich. Während in Angriff und Mittelfeld die eine oder andere Veränderun­g möglich scheinen, bemühen sich die Augsburger auf der Torwartpos­ition nach turbulente­n Tagen um Konstanz. Andreas Luthe hat in München gezeigt, dass er einen sicheren Rückhalt darstellen kann. In den nächsten Wochen darf er sich zwischen den Pfosten beweisen. Spannender sind andere Fragen. Etwa, ob Baum erneut im beigefarbe­nen Trenchcoat coacht.

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Foto: Krieger Dieser Mantel sorgte für erhöhte Aufmerksam­keit.

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