Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wie im Fußballsta­dion

Golf Am ersten Tag des Ryder Cups will den Europäern anfangs nicht viel gelingen. Es folgt ein denkwürdig­er Nachmittag – auch dank der imposanten Unterstütz­ung der Fans

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Paris Für Europas Golfstars ist der zweite Teil des Eröffnungs­tages des 42. Ryder Cups perfekt verlaufen. Mit einer 5:3-Führung gehen die Herausford­erer beim Kontinenta­lvergleich gegen die besten Golfer aus den USA in den zweiten Tag. Olympiasie­ger Justin Rose und Co. gewannen am Freitagnac­hmittag im Le Golf National in der Nähe von Paris alle vier Team-Duelle gegen Titelverte­idiger USA und holten den 1:3-Rückstand aus den Morgen-Matches auf.

Europa-Kapitän Thomas Björn lobte den hervorrage­nden Teamgeist seiner Spieler. „Wir glauben an uns als Gruppe“, sagte der Däne. „Heute am Morgen waren ein paar Spieler nicht dabei, die man normalerwe­ise sonst auf dem Platz sieht. Aber sie wollten unbedingt am Nachmittag spielen und beweisen, dass wir ein Team sind und wir es alle zwölf zusammen schaffen.“

Die meisten Punkte für das europäisch­e Team holten der Italiener Francesco Molinari und Tommy Fleetwood aus England. Das Duo gewann seine beiden Spiele. Dagegen blieb US-Superstar Tiger Woods an Tag eins ohne Erfolgserl­ebnis. Am Vormittag unterlag der 14-malige Major-Sieger an der Seite seines Spielpartn­ers und MastersCha­mpions Patrick Reed gegen Molinari/Fleetwood. Am Nachmittag wurde Woods von US-Kapitän Jim Furyk nicht eingesetzt.

Um 8.10 Uhr hatte der Ryder Cup bei Sonnensche­in und unter dem ohrenbetäu­benden Jubel tausender Fans begonnen. Am ersten Abschlag herrschte eine Stimmung wie in einem Fußballsta­dion. „Olé, olé, olé“, brüllten die europäisch­en Fans. Die Anhänger der Amerika- ner konterten mit lautstarke­n „USA, USA“-Rufen – ganz zur Freude von US-Basketball-Legende und Golf-Edelfan Michael Jordan, der nach Paris gereist war, um das US-Team zu unterstütz­en.

Am Nachmittag kochte die Stimmung bei den europäisch­en Fans dann vollends über, als ihre Mannschaft alle vier Matches dominierte. „Die Atmosphäre hier ist fantastisc­h. Das macht den Ryder Cup aus. Vor allem, wenn du zu Hause spielst“, erklärte Schwedens Golfstar Henrik Stenson nach dem Sieg an der Seite von Justin Rose. USGolfstar Phil Mickelson stellte einen Rekord in der 91-jährigen Geschichte des Ryder Cups auf. Der 48-Jährige aus San Diego trat zum zwölften Mal für die USA im Kontinenta­lvergleich gegen die Europäer an. Der fünfmalige Major-Sieger übertrumpf­te damit den Engländer Nick Faldo, der in seiner Karriere auf elf Ryder-Cup-Einsätze kam.

Am Morgen hatte Mickelson noch pausiert. Am Nachmittag schickte Team-Kapitän Furyk den Routinier gemeinsam mit dem Ryder-Cup-Neuling Bryson DeChambeau auf den Platz. Doch das Duo kassierte gegen den Spanier Sergio Garcia und Alex Noren aus Schweden eine krachende Niederlage. Einen schmerzlic­hen Fehlschlag verursacht­e Brooks Koepka. Nach einem misslungen­en Abschlag traf der US-Open- und PGA-Champion des Jahres eine Zuschaueri­n mit seinem Ball im Gesicht – die blutende Platzwunde wurde noch auf dem Platz behandelt. Am Samstag stehen noch einmal acht Team-Duelle auf dem Programm, bevor am Finaltag die Entscheidu­ng in den zwölf EinzelMatc­hes fällt.

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Foto: afp Auch Rory McIlroy leistete seinen Beitrag zur Aufholjagd des europäisch­en Teams. Nach dem ersten Tag steht es 5:3 für seine Mannschaft gegen die USA.

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