Insektenschwarm löst Feueralarm aus

Einsatz Spaziergänger wollen Qualm am Turm der Klosterkirche Oberschönenfeld gesehen haben und schlagen Alarm

Oberschönenfeld Für Aufregung sorgte ein Feueralarm am Donnerstagabend im Kloster Oberschönenfeld. Spaziergänger meldeten Rauch an der Spitze der Abteikirche. Der Hausmeister stieg sofort in den Turm, konnte aber keinen Brand feststellen. Trotzdem rückten die Feuerwehr Gessertshausen, Polizei und Rettungsdienst an. Undenkbar, wenn eines der bedeutendsten schwäbischen Kulturdenkmäler abbrennen würde.

Aus Neusäß kam laut Kreisbrandrat Alfred Zinsmeister eine Drehleiter. Dass sie nicht über den 42 Meter hohen Zwiebelturm reicht, sei klar gewesen. Die meisten Feuerwehren seien für einen Brand in dieser Höhe nicht gerüstet. Zinsmeister: „Das kann dann schwierig werden.“In der Regel werden die Drehleitern für die Personenrettung gebraucht. Die Neusässer Leiter kommt auf etwa 23 Meter bei zwölf Meter Ausladung.

Per Fernglas wurde dann rasch der vermeintliche Brandherd entdeckt: Was die goldene Kugel auf dem Zwiebelturm fast schwarz färbte und im gleißenden Gegenlicht der untergehenden Herbstsonne in eine scheinbar rußige Wolke hüllte, war ein Insektenschwarm. „Ich denke, es waren vielleicht Fliegen“, sagt Schwester Martha Schmitz vom Zisterzienserinnenorden, denn auch die Räume und Fenster im Kloster selbst sind derzeit voll davon. „Das ist zwar bei diesem schwülwarmen Wetter öfter so, aber so schlimm habe ich es noch nie erlebt.“

Auch am Tag danach waren die Insekten immer noch da und färbten die Turmspitze teilweise schwarz. Welcher Art die Insekten sind, darüber wird immer noch spekuliert. Museumsleiterin Beate Spiegel will jüngst vermehrt Feldwanzen auf dem Klosterareal beobachtet haben.

Fotos: Gabriele Müller Qualm rund um den Turm der Abteikirche: Die Meldung rief am Donnerstagabend die Feuerwehr auf den Plan.

Foto: Marcus Merk Viele Feldwanzen tummeln sich derzeit bei Museum.