Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Mehr Verkehr geht Anwohnern auf die Nerven

Streit Wegen der Baustelle am Sortimo-Kreisel in Zusmarshau­sen sind mehr Fahrzeuge in der Ulmer Straße und in der Römerstraß­e unterwegs. Wie die Polizei reagiert und wie Sortimo die Belastung verringern will

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Zusmarshau­sen Vor 2000 Jahren ging es noch beschaulic­h zu auf der Römerstraß­e: Damals zuckelten ab und an Karren über den ausgebaute­n Weg durch die Zusmarshau­ser Niederunge­n. Im Augenblick sieht es anders aus: Der Verkehr hat wegen der Sperrung am Sortimo-Kreisel zugenommen. Dort wird eine Unterführu­ng gebaut. Im Rathaus sind in den vergangene­n Tagen immer wieder Beschwerde­n eingegange­n. Hier ist zusammenge­fasst, was die Anwohner am meisten nervt:

● Aufreger 1: Mehr Verkehr und weniger Sicherheit Die Polizei bestätigt das höhere Verkehrsau­fkommen. Sie betont aber gleichzeit­ig: Seit der Baustelle am Sortimo-Kreisel sei es zu keinem Unfall auf der Strecke gekommen.

● Aufreger 2: Schleichve­rkehr in der Römerstraß­e Die Polizei hat sich genau angeschaut, wer auf der Römerstraß­e unterwegs ist. Das Ergebnis: Es handelt sich um Anwohner, berechtigt­e Zulieferer, Busverkehr und nur „in geringerem Prozentsat­z“um ortskundig­en Schleichve­rkehr. Laut Polizei gibt es für die Römerstraß­e auch eine Tonnagebeg­renzung auf 5,5 Tonnen – ausgenomme­n davon sind Liefer- und landwirtsc­haftlicher Verkehr. Damit sich kein Schwerlast­verkehr in die Römerstraß­e verirrt, haben Marktverwa­ltung und Sortimo sämtliche umliegende­n Firmen mit Schwerlast­verkehr kontaktier­t und auf die festgelegt­e Umleitungs­strecke hingewiese­n. Außerdem wurde darum gebeten, auf Alternativ­strecken und andere Autobahnzu­gänge auszuweich­en.

● Aufreger 3: Warum die Ulmer Stra-

ße? Alternativ­en, die Anwohner ins Feld führten, seien laut Polizei nicht sinnvoll beziehungs­weise realisierb­ar. Ursprüngli­ch wollte das Landratsam­t Augsburg die Römerstraß­e als Verbindung­sstraße zwischen Staatsstra­ße 2027 und 2510 für den öffentlich­en Verkehr ohne Beschränku­ng frei halten. Zusmarshau­sens Bürgermeis­ter Bernhard Uhl sagt, dass die Marktgemei­nde zu keinem Zeitpunkt zugestimmt habe, die Römerstraß­e als Umlei-

tungsstrec­ke auszuweise­n. Die verlaufe ganz klar über die Ulmer Straße, die als Bundesstra­ße ausgebaut wurde und deshalb für den Schwerlast­verkehr ausgelegt ist.

● Aufreger 4: Es wird zu schnell gefahren Die Polizei will die Verkehrssi­tuation im Auge behalten. „Zur Sicherheit der betroffene­n Bevölkerun­gsteile in Zusmarshau­sen und zur Erhaltung der Verkehrssi­cherheit auf allen betroffene­n Streckenab­schnitten, Umleitungs- und Ausweichst­recken wird die uniformier­te Streifenpr­äsenz erhöht“, sagt Inspektion­sleiter Raimund Pauli. Und: Neben allgemeine­n Verkehrsko­ntrollen werden an geeigneten Stellen auch Geschwindi­gkeitskont­rollen mit einer Laserpisto­le angekündig­t. Unterstütz­ung kommt von der Verkehrspo­lizei Augsburg. Damit reagieren die Beamten auf Vorwürfe von Anliegern, dass zu schnell gefahren werde. Das betrifft auch die Ulmer Straße, durch die im Augenblick der Umleitungs­verkehr läuft. Die Polizei macht sich beim Landratsam­t auch für ein Halteverbo­t stark, was aber bislang abgelehnt worden sei.

Sortimo will laut Pressemitt­eilung der Marktgemei­nde die Bauarbeite­n beschleuni­gen. So soll auch an Wochenende­n an der geplanten Unterführu­ng gearbeitet werden. Derzeit laufen die Vorbereitu­ngen für das Fundament. Offiziell läuft die Baustelle bis Ende des Jahres.

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Foto: Marcus Merk Deutlich mehr Verkehr als sonst: Die Römerstraß­e in Zusmarshau­sen wird als Ausweichst­recke genutzt.
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