Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Swoosh! „Der Islam gehört zu Bayern“
Am Ende einer wieder mal wirren Woche sind immerhin drei Dinge klar: 1. Die katholische Kirche hat immer noch keinen Begriff davon hat, was Aufklärung bedeutet. 2. Deutschland ist kein souveräner Staat – aber nicht nur aus Reichsbürgersicht, weil es noch immer von Amerika dirigiert werde, sondern auch aus souverän regierender US-Sicht, weil es unsouverän Russengas konsumieren will. 3. Angela Merkel hat erkannt, Demokratie bedeute, dass man auch mal verlieren kann, dass also doch nichts alternativlos ist.
Noch zu klären ist: Wer war’s? Gemeint ist die kleine Modifikation an einem der Wahlplakate, die die Straßenränder säumen, weil demnächst ja in Bayern der Souverän das Wort hat und dabei womöglich auch Söder Lehren über Demokratie erhält, jedenfalls: Ist hier wirklich lückenlose oder auch die Aufklärung über eine Lücke erforderlich. Und es geht mal wieder um die Partei mit dem Swoosh. So heißt eigentlich das Markenzeichen des globalen Sportausstatters Nike, der ja für Furore sorgte, weil sie einen gegen Rassismus protestierenden Sportler zum Helden ihrer Kampagne erkoren hat. Nun aber ist auf einem Plakat der Partei, die durch eine ergänzte Spitze aus dem Swoosh einen richtungsweisenden Pfeil nach rechts gemacht hat, ein Wörtchen verloren gegangen. Oder? Jedenfalls steht dort, und so mancher Autofahrer mag durch Verwunderung und daraus resultierender Unaufmerksamkeit die Unfallgefahr erhöht haben: „Der Islam gehört zu Bayern.“
Hat einfach jemand das „nicht“übermalt? Oder hat das Sturmtief „Fabienne“es mit kräftigem Swoosh weggeblasen? So jedenfalls könnte Nike jene Partei glatt in ihre globale Helden-Kampagne aufnehmen. Die Rückkehr des Pfeils zum Swoosh und die Partei als gigantische PR nur anti-rassistische Aufklärung – dann wäre ja wirklich endlich alles klar.