Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Frisch gemacht
Neuvorstellung Audi verpasst dem Q3 eine nachgeschärfte Optik und mehr Platz im Interieur
Seit 2011 konkurriert der Audi Q3 im boomenden und hart umkämpften Segment der kompakten SUV. Sein Erfolg gibt den Ingolstädtern recht; 1,1 Millionen Exemplare liefen bei Seat im spanischen Matorell vom Band. Jetzt der „doppelte“Neustart: Die zweite Generation, gebaut im ungarischen Györ, startet im November.
Von vorne zeigt der neue Q3, der rundum dezent gewachsen ist, eine erfrischende Ähnlichkeit mit dem Q2, etwa bei Oktagon-Singleframe, Lufteinlässen und Scheinwerfern (immer mit LEDs). Ab der A-Säule gibt er sich dann eher als verkleinerte Variante des Q5, was durchaus positiv gemeint ist. Innen ist es jetzt deutlich geräumiger, speziell im Fond, wo dank der serienmäßig um 15 Zentimeter verschiebbaren Rückbank fast schon fürstliche Platzverhältnisse herrschen. Das Kofferraumvolumen variiert zwischen 530 und 675 Litern, als Zweisitzer kann der Q3 1525 Liter laden.
Das Interieur mit grundsätzlich digitalem Cockpit und großem Touchscreen im Armaturenbrett entspricht dem aktuellen AudiStandard. Auch das ist positiv gemeint, denn es bedeutet einfache Bedienbarkeit, feine Materialien und einen hochwertigen Gesamteindruck. Das Angebot an Vernetzungsund Assistenzsystemen inklusive schlauer Navigation, Smartphone-Integration oder Bang & Olufsen-Anlage ist komplett. Dass viele der feinen Sachen extra zu Premium-Preisen in Rechnung gestellt werden, ist wenig überraschend.
Zum Start bietet Audi den neuen Q3 mit drei Benzinern und einem TDI, die zwischen 150 und 230 PS per Sechsgang-Handschalter oder Siebengang-S-tronic, Front- oder Allradantrieb auf die Straße bringen. Der 1,5-Liter-Benziner namens 35 TFSI zeigte sich bei ersten Testfahrten als sympathischer Gefährte sowohl fürs Kurvengeschlängel als auch für die Autobahnfahrt. Er ist stets zu Diensten, hält sich akustisch zurück und liefert völlig ausreichende Agilität – rauf bis 207 km/h. Audi nennt noch keine Verbrauchswerte, der Bordcomputer zeigte nach einer mehrstündigen Ausfahrt einen Konsum von knapp sieben Litern je 100 Kilometer an – also einen akzeptablen Durst.
Angenehm fiel die gelungene Kombination aus straffer Lenkung und sehr tolerantem Fahrwerk auf, das auch provozierte Schlenker entspannt wegsteckt und viele Straßenunebenheiten wegfiltert. Optional bietet Audi neben dem Sportfahrwerk und einer Dämpferregelung auch ein Fahrdynamiksystem mit sechs Einstellmöglichkeiten zwischen Dynamic und Comfort an. Der 150-PS-Einstieg wird ab 33 500 Euro zu haben sein. Die übrigen Preise stehen noch nicht fest.