Augsburger Allgemeine (Land Nord)

„Wir haben grobe Fehler gemacht“

Die Augsburger Panther verlieren sang- und klanglos mit 0:4 in Bremerhave­n. Deren großes Problem ist die Abschlusss­chwäche. Klare Worte von Christoph Ullmann

- VON ANDREAS KORNES

Ist das schon eine kleine Krise oder sind das noch Holprigkei­ten, die am Anfang einer Saison passieren können? Fakt ist, dass die Augsburger Panther am Dienstag in Bremerhave­n einen rabenschwa­rzen Abend erwischt hatten. 0:4 stand es nach 60 Minuten. Drei Tore im Mitteldrit­tel besiegelte­n die Niederlage frühzeitig. In der Tabelle stecken die Panther damit nach sieben Spieltagen auf Rang zwölf fest.

Das große Problem der Mannschaft von Trainer Mike Stewart ist nach wie vor das Toreschieß­en. Mit den drei Treffern beim 3:0-Sieg gegen den Tabellenle­tzten Schwenning­en am Sonntag stehen jetzt magere zwölf Tore in der Bilanz. In Bremerhave­n kam erschweren­d hinzu, dass auch die bisher stabile Defensive patzte. Aus fatalen Fehlern im Spielaufba­u schlugen die Hausherren gnadenlos Kapital. „Im Eishockey wirst du bestraft, wenn zu viele Fehler machst. Wir haben grobe Fehler gemacht und Bremerhave­n hat Qualität, die haben das ausgenutzt“, sagte Stewart nach der Niederlage.

Seine Mannschaft hatte zwar durchaus Chancen, ließ vor dem gegnerisch­en Tor aber einmal mehr die letzte Konsequenz vermissen. Zudem zeigte Tomas Pöpperle im Tor der Fischtown Pinguins eine starke Leistung – wie übrigens auch sein Kollege Olivier Roy auf der anderen Seite der Eisfläche. An ihm hatte die Niederlage am wenigsten gelegen. Speziell im zweiten Drittel bekam er alle Hände voll zu tun. Dabei hatte Stewart nach der ersten Pause noch gehofft, „dass die BusBeine jetzt raus sind und wir besser in die Partie kommen“. Genau das Gegenteil war der Fall. Und so beendete Stewart seine Ausführung­en auf der Pressekonf­erenz mit einem ernüchtern­den Fazit: „Bremerhave­n hat verdient gewonnen.“

Deutliche Worte fand auch Chris- toph Ullmann bei Telekom Sport: „Wir waren heute über 60 Minuten nicht wirklich da, haben nicht das Eishockey gespielt, das wir spielen können und wollen und das wir uns vorgenomme­n haben. Daher steht unter dem Strich eine verdiente 0:4-Niederlage.“Bei allem Frust sei es aber wichtig, das Spiel schnell abzuhaken. Ullmanns Motto: „Mund abwischen, nach Hause fahren und am Freitag wieder angreifen.“

Dann bekommen es die Panther mit dem ERC Ingolstadt zu tun. Die Oberbayern haben einen deutlich besseren Start in die Saison erwischt und stehen mit 14 Punkten auf Platz vier der DEL. Mit bisher 25 Trefdu fern ist ihre bisherige Ausbeute mehr als doppelt so gut wie die der Augsburger. Ein Blick in die Statistik belegt deren Offensivsc­hwäche. Erst weit jenseits der Top 20 taucht mit Drew LeBlanc ein Panther in der Scorerwert­ung der DEL auf (2 Tore/4 Vorlagen).

In den vergangene­n drei Partien bildete er zusammen mit Matt White und Jaroslav Hafenricht­er eine Sturmreihe, die leidlich funktionie­rt. Die anderen drei Reihen standen ebenfalls dreimal in Folge zusammen auf dem Eis. Die Chemie scheint dort allerdings noch nicht die beste zu sein. Das Trio mit den beiden Neuzugänge­n Adam Payerl und Matt Fraser sowie Center David Stieler bringt es zusammen auf ein Tor und vier Vorlagen.

Diese Bilanz ist Ausdruck der Offensivsc­hwäche der Panther. Sie lässt sich momentan auch an den Neuzugänge­n festmachen. Sahir Gill ist der Einzige, der bisher ein Tor erzielt hat.

„Mund abwischen, nach Hause fahren und am Freitag wieder angreifen.“

Christoph Ullmann

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Panther-Verteidige­r Scott Valentine (rechts) war gegen Bremerhave­n noch einer der wenigen Lichtblick­e und schaltete sich immer wieder in das Offensivsp­iel seiner Mannschaft ein. Genutzt hat es wenig, Augsburg unterlag mit 0:4.
Foto: Siegfried Kerpf Panther-Verteidige­r Scott Valentine (rechts) war gegen Bremerhave­n noch einer der wenigen Lichtblick­e und schaltete sich immer wieder in das Offensivsp­iel seiner Mannschaft ein. Genutzt hat es wenig, Augsburg unterlag mit 0:4.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany