Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein Punkt mit Kampf und Glück
Der SV Cosmos Aystetten holt gegen den Tabellendritten SC Olching ein torloses Unentschieden, weil Torhüter Valentin Coca nicht zu überwinden ist
Aystetten In dieser Saison hat Glückgöttin Fortuna ihr Füllhorn noch nicht oft über dem SV Cosmos Aystetten ausgeschüttet. Man haderte über Schiedsrichterentscheidung und Verletzungspech. Am gestrigen Sonntag meinte sie es allerdings gut mit den Cosmonauten, die dem Tabellendritten SC Olching ein torloses Unentschieden abringen konnten – und dazu war eine Menge Glück notwendig.
„Die letzten beiden Spiele gegen Memmingen und bei Türkspor dürfen wir nie verlieren“, beklagte Trainer Marco Löring, dass aufgrund fehlender Alternativen seiner Mannschaft zweimal im Endspurt das Benzin ausgegangen sei. „Max Drechsler war sieben Wochen verletzt und musste ständig durchspielen“, nannte er nur ein Beispiel: „Den müsste ich eigentlich langsam aufbauen.“Auch gegen Olching fehlten ihm mit den verletzten Be- nedikt Schmoll, Paul Zeller, Daniel Michl und Dominik Isufi sowie den grippekranken Robert MarkovicMandic und Vladimir Djajic mehr als eine halbe Mannschaft. Ersatzkeeper Alexander Bernhardt durfte sich als Feldspieler bereithalten.
Der Tabellendritte begann sehr schwungvoll und heizte den Gastgebern vor allem über die Außenpositionen mächtig ein. Aystetten kam nur sporadisch in Tornähe, doch weder Thomas Hanselka noch Max Drechsler oder Kaan Dogen brachten vernünftige Abschlüsse zustande. Dogan war sogar so überrascht, als ihm Torhüter Stefan Held den Ball am Sechzehner in die Füße spielte, dass er das Geschenk nicht annehmen wollte (39.). Da wollte Roman Fuchs nicht unhöflich sein. Nach einem Ausrutscher von Benjamin Sakrak hatte der Olchinger Angreifer schon Torhüter Valentin Coca hinter sich gelassen, verfehlte aber das leere Tor (43.). Solch eine Szene sieht man selten.
Olching hatte sich viel vorgenommen. Sie Spieler absolvierten nach der Pause ein erneutes Aufwärmprogramm, während die Aystetter noch in der Kabine weilten. Und die Gäste machten nochmals immensen Druck. Doch Keeper Valentin Coca war mit Glück und Können nicht zu bezwingen. Als ihm Cedric Zeisberger das Leder aus der Hand spitzelte, jagte er es anschließend in die Wolken (54.) – das war Glück. Wenig später hielt der ehemalige rumänische Profi irgendwie einen Ball von Maximilian Lutter, den die meisten Zuschauer schon im Tor gesehen hatten (57.) – da war auch viel Glück dabei. Wie er gegen Zeisberger (59.) und Fuchs (74.) Sieger blieb oder einen Schuss von Antonio Jara Andreu mit einer Flugeinlage (79.) entschärfte, das zeugte schon von Können.
In den letzten zehn Minuten, in denen den SV Cosmos Aystetten zuletzt immer die Kräfte verließen, legten die Hausherren dann sogar nochmals zu. Eine Reihe von Eckbällen sorgte für Gefahr vor dem Olchinger Tor. Für einen Treffer aber war das zu wenig. So mussten die heimischen Anhänger nochmals die Luft anhalten, als Martin Held in der Nachspielzeit nach einem Abwehrfehler nochmals eine große Gelegenheit hatte – doch er vergab kläglich.
So kann nun am Wochenende in aller Ruhe die Hochzeit von Torwarttrainer Aleksandar Canovic gefeiert werden. Deshalb war die Partie nämlich auf den Tag der Deutschen Einheit verlegt worden.
SV Cosmos Aystetten: Coca – Bergmair, Sakrak, Gosa, Heckel – Mijailovic – Berisha, Dogan, Szilagyi – Drechsler (77. Linder), Hanselka.
SC Olching: S. Held – Ostarhild, Dag, Lutter, Zeisberger – Murphy, Röhrle, Obermeier (53. Jara Andreu), Simon – Bavas (58. M. Held), Fuchs (76. Ceker). Schiedsrichter: Patrick Höpfler - Zuschauer: 106.