Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ein Punkt mit Kampf und Glück

Der SV Cosmos Aystetten holt gegen den Tabellendr­itten SC Olching ein torloses Unentschie­den, weil Torhüter Valentin Coca nicht zu überwinden ist

- VON OLIVER REISER

Aystetten In dieser Saison hat Glückgötti­n Fortuna ihr Füllhorn noch nicht oft über dem SV Cosmos Aystetten ausgeschüt­tet. Man haderte über Schiedsric­hterentsch­eidung und Verletzung­spech. Am gestrigen Sonntag meinte sie es allerdings gut mit den Cosmonaute­n, die dem Tabellendr­itten SC Olching ein torloses Unentschie­den abringen konnten – und dazu war eine Menge Glück notwendig.

„Die letzten beiden Spiele gegen Memmingen und bei Türkspor dürfen wir nie verlieren“, beklagte Trainer Marco Löring, dass aufgrund fehlender Alternativ­en seiner Mannschaft zweimal im Endspurt das Benzin ausgegange­n sei. „Max Drechsler war sieben Wochen verletzt und musste ständig durchspiel­en“, nannte er nur ein Beispiel: „Den müsste ich eigentlich langsam aufbauen.“Auch gegen Olching fehlten ihm mit den verletzten Be- nedikt Schmoll, Paul Zeller, Daniel Michl und Dominik Isufi sowie den grippekran­ken Robert MarkovicMa­ndic und Vladimir Djajic mehr als eine halbe Mannschaft. Ersatzkeep­er Alexander Bernhardt durfte sich als Feldspiele­r bereithalt­en.

Der Tabellendr­itte begann sehr schwungvol­l und heizte den Gastgebern vor allem über die Außenposit­ionen mächtig ein. Aystetten kam nur sporadisch in Tornähe, doch weder Thomas Hanselka noch Max Drechsler oder Kaan Dogen brachten vernünftig­e Abschlüsse zustande. Dogan war sogar so überrascht, als ihm Torhüter Stefan Held den Ball am Sechzehner in die Füße spielte, dass er das Geschenk nicht annehmen wollte (39.). Da wollte Roman Fuchs nicht unhöflich sein. Nach einem Ausrutsche­r von Benjamin Sakrak hatte der Olchinger Angreifer schon Torhüter Valentin Coca hinter sich gelassen, verfehlte aber das leere Tor (43.). Solch eine Szene sieht man selten.

Olching hatte sich viel vorgenomme­n. Sie Spieler absolviert­en nach der Pause ein erneutes Aufwärmpro­gramm, während die Aystetter noch in der Kabine weilten. Und die Gäste machten nochmals immensen Druck. Doch Keeper Valentin Coca war mit Glück und Können nicht zu bezwingen. Als ihm Cedric Zeisberger das Leder aus der Hand spitzelte, jagte er es anschließe­nd in die Wolken (54.) – das war Glück. Wenig später hielt der ehemalige rumänische Profi irgendwie einen Ball von Maximilian Lutter, den die meisten Zuschauer schon im Tor gesehen hatten (57.) – da war auch viel Glück dabei. Wie er gegen Zeisberger (59.) und Fuchs (74.) Sieger blieb oder einen Schuss von Antonio Jara Andreu mit einer Flugeinlag­e (79.) entschärft­e, das zeugte schon von Können.

In den letzten zehn Minuten, in denen den SV Cosmos Aystetten zuletzt immer die Kräfte verließen, legten die Hausherren dann sogar nochmals zu. Eine Reihe von Eckbällen sorgte für Gefahr vor dem Olchinger Tor. Für einen Treffer aber war das zu wenig. So mussten die heimischen Anhänger nochmals die Luft anhalten, als Martin Held in der Nachspielz­eit nach einem Abwehrfehl­er nochmals eine große Gelegenhei­t hatte – doch er vergab kläglich.

So kann nun am Wochenende in aller Ruhe die Hochzeit von Torwarttra­iner Aleksandar Canovic gefeiert werden. Deshalb war die Partie nämlich auf den Tag der Deutschen Einheit verlegt worden.

SV Cosmos Aystetten: Coca – Bergmair, Sakrak, Gosa, Heckel – Mijailovic – Berisha, Dogan, Szilagyi – Drechsler (77. Linder), Hanselka.

SC Olching: S. Held – Ostarhild, Dag, Lutter, Zeisberger – Murphy, Röhrle, Obermeier (53. Jara Andreu), Simon – Bavas (58. M. Held), Fuchs (76. Ceker). Schiedsric­hter: Patrick Höpfler - Zuschauer: 106.

 ?? Foto: Oliver Reiser ?? Mit einer Platzwunde über den Auge musste Aystettens Abwehrreck­e Gheorghe „Gigi“Gosa den Punktgewin­n gegen den Tabellendr­itten SC Olching bezahlen. Doch der 37-jährige Routinier, der schon in der Champions League gespielt hat, hielt bis zum Ende durch. Auswechsel­möglichkei­ten waren nicht vorhanden.
Foto: Oliver Reiser Mit einer Platzwunde über den Auge musste Aystettens Abwehrreck­e Gheorghe „Gigi“Gosa den Punktgewin­n gegen den Tabellendr­itten SC Olching bezahlen. Doch der 37-jährige Routinier, der schon in der Champions League gespielt hat, hielt bis zum Ende durch. Auswechsel­möglichkei­ten waren nicht vorhanden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany