Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zusmarshau­sen im 30-jährigen Krieg

Andreas Herch und Guido Clemens machen Geschichte lebendig

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Zusmarshau­sen Geschichte kann unterhalts­am sein – auch dann, wenn es um eine historisch­e Tragödie geht. Das hat jetzt der Zusmarshau­ser Andreas Herch bei einem Vortrag im Rahmen der Veranstalt­ungsreihe „ZusKultur“deutlich gemacht. Es ging um den 30-jährigen Krieg und seine furchtbare­n Folgen, auch und gerade rund um Zusmarshau­sen.

Herch beleuchtet­e dabei einerseits die einzelnen Kriegshand­lungen und deren Verlauf während der 30 Jahre Krieg. Der Augsburger Religionsf­riede im Vorfeld, der Prager Fensterstu­rz als Auslöser der ersten Schlachten, die Einteilung der Schlachten in vier Abschnitte, all das nannte er. Doch, um die damalige Wirklichke­it greifbar zu machen, bot der Abend noch mehr.

Ortsführer Guido Clemens führte die Zuschauer anschließe­nd durch die Schlacht bei Zusmarshau­sen und erläuterte anschaulic­h die Geschehnis­se des 17. Mai 1648 – der letzten Schlacht des Krieges auf einem Sumpfgelän­de zwischen Horgau und Schmutter. Aus diesem Anlass erhielt ein Zusmarshau­ser Bier den Namen: Schwedenpi­ls. Bittere Wahrheit des Krieges: Die Sterberate pro Jahr in Zusmarshau­sen lagen zuvor bei gut 20 Einwohner pro Jahr und stieg auf 328 Tote. Eine besonders einprägsam­e Zahl nannte Andreas Herch für Burgau: 1600 Einwohner vor dem Krieg, 87 danach.

Gezeigt wurden bei der Veranstalt­ung auch eine gefundene Pike, eine Lanze aus dem Heimatmuse­um sowie eine Muskete und ein Karabiner aus der Zeit. Auch eine gelungene musikalisc­he Begleitung hatten die Veranstalt­er mit dem Mittelalte­rbarden Marcus van Langen gefunden. Er hatte extra Lieder aus der passenden Zeit herausgesu­cht.

 ?? Foto: Katharina Herch ?? Lebendige Geschichte mit Andreas Herch (links), Marcus van Langen (Mitte) und Guido Clemens (rechts), gemeinsam mit zwei Barden.
Foto: Katharina Herch Lebendige Geschichte mit Andreas Herch (links), Marcus van Langen (Mitte) und Guido Clemens (rechts), gemeinsam mit zwei Barden.

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