Forscher warnen vor heißer Zukunft

UN-Klimarat tagt in Südkorea

Genf Der Weltklimarat der UN schlägt wieder Alarm. Das Expertengremium der Vereinten Nationen verlangt, dass die Menschheit den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius begrenzt. Anderenfalls drohten enorme Schäden für Erdbewohner und Umwelt wie ein starker Anstieg des Meeresspiegels, betonten die Klimaforscher in Südkorea, wo der Rat zusammengekommen war. Und sie entwarfen ein düsteres Szenario.

Damit die Erderwärmung nicht über 1,5 Grad Celsius hinaus anwächst, müsste die Menschheit den Ausstoß der klimaschädlichen Treibhausgase drastisch reduzieren. Der Fachmann Panmao Zhai aus China stellte klar: Die aktuellen „Extremwetter“wie Hitzewellen und Orkane sind Folge der bisherigen Erderwärmung – und sie geben der Menschheit einen üblen Vorgeschmack auf künftige Lebensbedingungen.

Der sogenannte Netto-Ausstoß von Kohlendioxid müsse bis 2050 auf null sinken. Allerdings räumen die Autoren ein: Die bisherigen Techniken zum Herausfiltern von CO2 aus der Atmosphäre seien noch nicht „in großem Umfang“getestet. In dem Bericht, an dem mehr als 90 Wissenschaftler und Fachkräfte gearbeitet hatten, werden die Konsequenzen aufgelistet, falls die Menschen die Erderwärmung nicht begrenzen können. Bis zum Jahr 2100 würde ein Erwärmungsanstieg um zwei Grad Celsius einen zehn Zentimeter höheren Anstieg des Meeresspiegels zur Folge haben als bei einem Erwärmungsanstieg um 1,5 Grad Celsius.

Ein Erwärmungsanstieg um zwei Grad Celsius würde einen eisfreien arktischen Ozean im Sommer mindestens einmal pro Jahrzehnt zur Folge haben. Bei 1,5 Grad sei mit diesem Phänomen nur einmal pro Jahrhundert zu rechnen.

Und: Ein Anstieg um zwei Grad Celsius würde praktisch zur Vernichtung aller Korallenriffe führen, bei einem Erwärmungsanstieg um 1,5 Grad Celsius könnten noch einige gerettet werden. Vor drei Jahren hatten sich in Paris mehr als 190 Regierungen darauf geeinigt, den Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Wenn möglich sollte das Limit bei 1,5 Grad Celsius liegen.

US-Präsident Trump erklärte inzwischen den Ausstieg seines Landes aus dem Pariser Abkommen – ein schwerer Schlag für den Kampf gegen die Erderwärmung.