Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Nouri kann den Absturz nicht stoppen

Der neue Trainer des FC Ingolstadt kassiert mit dem 1:2 gegen Paderborn seine dritte Niederlage in Folge. Magath knöpft sich HSV-Trainer Titz vor

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Ingolstadt Der sportliche Niedergang des FC Ingolstadt setzt sich unter Trainer Alexander Nouri ungebremst fort. Die Oberbayern verloren am Sonntag in der 2. FußballBun­desliga gegen Aufsteiger SC Paderborn 1:2 (0:1). Mann des Spiels war Philipp Klement, der zwei Freistöße kunstvoll mit dem linken Fuß verwandelt­e (33./61. Minute). Konstantin Kerschbaum­er konnte lediglich noch verkürzen (63.). In der zweiten Hälfte bäumten sich die Ingolstädt­er Profis vor 7594 Zuschauern zumindest auf. Trotzdem konnten sie die fünfte Niederlage am Stück und die dritte unter Nouri nicht abwenden.

Die Schanzer müssen die Länderspie­lpause auf einem Abstiegspl­atz verbringen. Paderborn dominierte die erste Spielhälft­e und hätte höher führen müssen. FCI-Torwart Marco Knaller verhindert­e gegen Ben Zolinski (17.) und Babcar Gueye (28./36.) Schlimmere­s. Das Halbzeiter­gebnis schmeichel­te Ingolstadt. Nouris Team zeigte dann eine Reaktion. Der eingewechs­elte Stefan Kutschke und Thomas Pledl trafen direkt nacheinand­er die Latte (56.). Das zweite Tor von Klement steckten die Gastgeber ebenfalls weg. Über Kerschbaum­ers Anschlusst­or hinaus aber fehlten Nouris Team in der Offensive Glück und Durchschla­gskraft. Der FCI (5) ist punktgleic­h mit Sandhausen weiter Vorletzter vor Duisburg (2).

Eine Verbalatta­cke des einstigen HSV-Helden Felix Magath hat Trainer Christian Titz nicht aus der Fassung gebracht. „Ein so verdienter Mann wie Magath, mit solchen Erfolgen als Spieler und Trainer, hat solche Kommentare nicht nötig“, sagte der 47 Jahre alte Coach des Hamburger SV über die Angriffe von Magath. Als Sky-Experte beim 2:1 des Hamburger SV beim SV Darmstadt 98 am Freitagabe­nd hatte Magath scharfe Kritik an Titz geäußert: „Es ist ja gerade die Zeit der Märchenerz­ähler. Titz ist ein Mann, der gut erzählen kann. Der HSV muss eigentlich einen anderen Anspruch haben, als einen Unbekannte­n aus der Jugend zu holen und ihm dann so eine Aufgabe anzuvertra­uen.“Magath kann die Begeisteru­ng für den Coach nicht nachvollzi­ehen. „Man bekam ja das Gefühl, als ob Pep Guardiola dreimal am Tag bei Titz anrufen würde“, meinte der 65-Jährige. Titz konterte: „Ich kann Magath beruhigen. Ich telefonier­e nur einmal täglich mit Pep.“Magath, der einst mit dem HSV Europapoka­lsieger und deutscher Meister geworden war, knöpfte sich auch Vereinsche­f Bernd Hoffmann vor. Der HSV brauche „eine Führungspe­rsönlichke­it an der Spitze, die versteht, was auf dem Platz passiert. Das gab es lange nicht mehr“, sagte er. Bei Hoffmann wisse er nicht, ob dieser „die richtige Konstellat­ion für den HSV“sei.

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Foto: Armin Weigel, dpa Die Talfahrt des FC Ingolstadt geht auch unter dem neuen Trainer Alexander Nouri weiter.

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