Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wahlkampf mit Schlagersä­ngerin

Die SPD-Spitzenkan­didatin Natascha Kohnen holt sich Claudia Jung auf die Bühne

- VON ANDREAS ALT

Die Politik hat ein Glaubwürdi­gkeitsprob­lem. Das Volk ist der Phrasen, die Politiker gern von sich geben, überdrüssi­g. Das Rezept der bayerische­n SPDSpitzen­kandidatin Natascha Kohnen dagegen heißt „Kohnen plus“, ein Gesprächsf­ormat, bei dem sie sich mit einer bekannten Persönlich­keit auf die Bühne setzt und wie in einer Unterhaltu­ngsshow zunächst über dies und jenes plaudert. Jetzt war sie unter diesem Motto im Weißen Hasen (ehedem Capitol), und ihr Gegenüber war die Schlagersä­ngerin Claudia Jung.

Im schönen Ambiente des ehemaligen Kinosaals wurde es zwar kein Mädelsaben­d, aber die beiden Frauen, 54 und 51 Jahre alt, erzählten locker von ihrer Jugend, ihrem Verhältnis zur Politik, aber auch zur Musik, ihren eigenen Kindern und ihrer Lebensphil­osophie. Claudia Jung war mal Landtagsab­geordnete der Freien Wähler, aber das hatte für das Gespräch keine Bedeutung. Auch Kohnen hielt sich zunächst mit politische­n Botschafte­n weitgehend zurück.

Nach einer halben Stunde gingen die Moderatore­n, die Landtagska­ndidaten Harald Güller und Margarete Heinrich, zu einer PublikumsF­ragerunde über. Hier hatte man teilweise den Eindruck, dass SPDMitglie­der ihrer Vorsitzend­en die passenden Stichworte lieferten. Der ehemalige Pro-Augsburg-Stadtrat Rolf Harzmann fragte, warum die SPD die momentane Schwäche der CSU nicht nutzen könne.

Wie Kohnen sagte, war bei den bisher rund 60 „Kohnen plus“-Veranstalt­ungen im Wahlkampf zwar viel SPD-Prominenz mit ihr auf der Bühne, aber auch ein CSU-Kreisbrand­rat.

 ?? Foto: Annette Zoepf ?? Die Augsburger Landtagska­ndidaten Margarete Heinrich (links) und Harald Güller (rechts) begrüßten die Sängerin Claudia Jung (zweite von links) und die bayerische Spitzenkan­didatin Natascha Kohnen.
Foto: Annette Zoepf Die Augsburger Landtagska­ndidaten Margarete Heinrich (links) und Harald Güller (rechts) begrüßten die Sängerin Claudia Jung (zweite von links) und die bayerische Spitzenkan­didatin Natascha Kohnen.

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