Der TSV Meitingen tanzt wieder

Beim 4:1 gegen Rain II zeigen die Mavros-Schützlinge, was in ihnen steckt

Meitingen Darauf haben die im Schnitt 220 mitfiebernden Zuschauer des TSV Meitingen lange warten müssen. Nach einem wochenlangen Leistungstief und viel Kritik von außen „sah man heute endlich wieder eine Mannschaft“, erklärte Abteilungsleiter Torsten Vrazic nach dem souveränen 4:1 (1:0)-Heimsieg gegen die Bayernliga-Reserve des TSV Rain. Zudem verspüre man nach drei Niederlagen in Folge eine gewisse Erleichterung in den Lechauen.

Die ersten 45 Minuten gehörten ganz klar der Mannschaft von Trainer Pavlos Mavros. Seit Wochen hatte man solch eine engagierte Leistung der Lechtaler nicht mehr gesehen. Vor allem Nemanja Ranitovic mischte die Rainer Defensive ordentlich auf. Mittendrin Schiedsrichter Marco Häring, der das ein oder andere Mal durchaus hätte auf den Punkt zeigen können. So auch in der vierten Spielminute, als Ranitovic in den Sechzehner drang und von zwei heranrauschenden Rainern zu Fall gebracht wurde. Nach nur einer Minute die nächste Chance für den TSV durch den 29-Jährigen, doch dieser verfehlte knapp das Tor (5.). Auch René Heugel (11.), der eigentlich nur noch Gästekeeper Stefan Besel vor sich hatte, und der aus dem Urlaub zurückgekehrte Matthias Schuster (28.) vergaben die nächsten Meitinger Großchancen. Die Gäste gerieten zunehmend unter Druck. Einen verunglückten Klärungsversuch brachte Ranitovic mithilfe eines Rainers abgefälscht zur 1:0-Führung im Gehäuse der Gäste unter (30.). Die hochkarätige Möglichkeit, prompt den Ausgleich zu erzielen, parierte Meitingens Tobias Hellmann reflexartig, als Matthias Kühling plötzlich alleine vor ihm auftauchte (38.).

Die ersten zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff gehörte dann überraschend den Gästen. Nachdem diesmal Fabian Wolf im Strafraum zu Fall gebracht wurde und der Pfiff ausblieb, gelang David Pickhard durch einen Sonntagsschuss aus 20 Metern in den Winkel der Ausgleich (48.). Der Tabellensiebte leckte Blut und übernahm kurzerhand die Partie. Blerand Kurtishaj verfehlte kurze Zeit später nur knapp das Meitinger Tor (52.). Auch Kühling konnte seine nächste hochkarätige Chance nicht in ein Tor ummünzen (55.). Alleine vor Hellmann köpfte er das Spielgerät drüber.

Es schien als würde der TSV Meitingen wieder einmal die Quittung dafür bekommen, zahlreiche Chancen in der ersten Hälfte liegen gelassen zu haben. Doch dann trat Mark Huckle eine Ecke, fand den Kopf von René Heugel und der Gastgeber ging plötzlich wieder in Front (62.). Danach wurden die 180 Zuschauer Zeugen eines waschechten Scheibenschießens. In Meitingen wurde wieder Fußball gespielt. Wolf, der kurz zuvor noch an Besel seinen Meister fand (72.), setzte Heugel mit einem Bilderbuchpass in Szene, der wiederum auf den kurz zuvor eingewechselten Abdu Ayanda ablegte, der wiederum die Ruhe behielt und zum 3:1 erhöhte (75.). Das letzte Wort hatte Johannes Nießner, der gegen seinen Ex-Klub zum 4:1 vollstreckte (76.).

Einziger Wermutstropfen dürfte die schwere Verletzung von Fabian Wolf sein, der nach einem Zusammenprall mit einem Cut im Gesicht ausgewechselt werden musste (83.) TSV Meitingen: Hellmann, Bauer, Fichtner, Lang, Matthias Schuster (85. Marius Schuster), Ranitovic (62. Ayanda), Heider, Wolf (83. Lettrari), Heugel, Nießner, Huckle.

TSV Rain II: Besel, Drabek, Haid (66. Schröttle), Spieler, Pckhard, Kurtishaj, Kühling (66. Willsch), Böck, Hippele, Göttler, Flassak (62. Talla).

Tore: 1:0 Ranitovic (30.), 1:1 Pickhard (48.), 2:1 Heugel (62.), 3:1 Ayanda (75.), 4:1 Nießner (76.). – Schiedsrichter: Marco Häring. – Zuschauer: 180.

Foto: Karin Tautz Die Herren Torschützen bitten zum Tanz. Während sich die Meitinger René Heugel und Abdu Ayanda freuen, trabt Rains Torhüter Stefan Besel enttäuscht von dannen.