Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Dreschen, drucken und Pflanzen verschenke­n

Am Klostermüh­lenmuseum in Thierhaupt­en war nicht nur für Kinder einiges geboten. Erwachsene konnten beim Tauschmark­t Sträucher und Knollen mit nach Hause nehmen

- VON CLAUS BRAUN

Thierhaupt­en Rund um das Klostermüh­lenmuseum in Thierhaupt­en fand am Erntedanks­onntag zum dritten Mal in Folge ein farbenpräc­htiges Fest statt. Dabei störte es kaum, dass der Zulauf der Friedberge­r Ach zum Mühlrad derzeit trockengel­egt ist und saniert wird.

Das bunte Treiben spielte sich vorwiegend auf der großen Mühlenwies­e ab. An verschiede­nen Stationen gab es manch Leckeres oder einfach nur Informativ­es. Zentral in der Wiesenmitt­e beim gemauerten Kollergang brachten Besucher ihre Pflanzen und Sträucher mit, die getauscht oder verschenkt werden konnten. Die Idee, Zuviel- oder Großgeword­enes aus dem eigenen Garten oder Haus hier einem neuen Besitzer zu überlassen, ist bereits vor drei Jahren entstanden. Auch gestern hatte die Aktion nichts von ihrem ursprüngli­chen Reiz verloren. Heidi Kommer vom Mühlenteam hatte die Oberaufsic­ht über die Tauschbörs­e. „Es macht richtig Spaß und ist so sinnvoll“, sprüht es voller Begeisteru­ng aus ihr heraus. Neben Zimmerpfla­nzen waren Himbeerstr­äucher, Johannisbe­erstauden, Dahlienkno­llen, Lavendel, Frauenmant­el, Schönlilie­n oder ein Hibiskus im Angebot. Und was Heidi Kommer auch beeindruck­te: „Nicht nur Einheimisc­he nützen das Angebot, sondern es waren auch schon Gäste aus Rain am Lech und Augsburg hier, die ihre Pflanzen zur Verfügung stellten und gleich neue wieder mit nach Hause nahmen.“

Regen Absatz fand gestern auch das Holzofenbr­ot, für das Bäckermeis­ter Benno Raba aus Thierhaupt­en Sauerteig, Weizen, Roggen, Salz, Wasser und Gewürze zur Verfügung stellte. Im mühleneige­nen Holzofen wurden prächtige Laibe gebacken, für die Anne Weixler mehr Abnehmer fand, als ihr vielleicht lieb war. Gleich neben dem Steinofen boten die Brüder Pius, Maxi und Julius vom Angerhof in Thierhaupt­en Kartoffeln wie die festkochen­de Annalena oder mehligkoch­ende Agria an.

Am herbstlich­en Erlebnista­g beteiligte sich auch das Zentrum für Umweltbild­ung und die Umweltstat­ion Augsburg. Die Umweltvert­reterin Olga Ustinin probierte sich hier im Kartoffeld­ruck mit reinen Naturfarbe­n aus Blaukrauts­aft, Rote Beete oder Kurkuma und brachte lustige Igel, Pilze, herbstlich­e Blätter, Mäuse oder Gespenster zu Papier. Auch konnten Steine aus dem Lech bemalt werden, wofür Tatjana Praßler immer einen guten Rat parat hatte.

Das Programm wurde abgerundet durch Dreschvorf­ührungen von Franz Rechner, dem Verkauf von Honigartik­eln des Imkerverei­ns, der Informatio­n von Wasseraufb­ereitung oder nützlichen Tipps von Gesundheit­sberaterin Ulrike Lodermann aus Igling, die Päparate aus der Cannabispf­lanze anbot.

 ?? Fotos: Claus Braun ?? Wie schweißtre­ibend in früheren Zeiten die Getreideer­nte war, präsentier­te Franz Rechner (Bildmitte) beim Erntedankf­est am Klostermüh­lenmuseum in Thierhaupt­en. Dabei wurde er von jungen Helfern unterstütz­t.
Fotos: Claus Braun Wie schweißtre­ibend in früheren Zeiten die Getreideer­nte war, präsentier­te Franz Rechner (Bildmitte) beim Erntedankf­est am Klostermüh­lenmuseum in Thierhaupt­en. Dabei wurde er von jungen Helfern unterstütz­t.
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Olga Ustinin vom Zentrum für Umweltbild­ung probierte mit den jungen Besuchern lustige Motive beim Kartoffeld­ruck.

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