Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Er will dafür kämpfen, dass die Region attraktiv bleibt
Der CSU-Politiker Georg Winter möchte am 14. Oktober zum siebten Mal in den Bayerischen Landtag gewählt werden. Unserer Zeitung erklärt der Höchstädter, warum er es im Alter von 67 Jahren noch einmal wissen will
Landkreis Seit 28 Jahren vertritt Georg Winter die Region im Bayerischen Landtag. Inzwischen ist der CSU-Politiker 67. Was treibt den Höchstädter dazu, in einem Alter noch einmal zu kandidieren, in dem sich andere längst zur Ruhe gesetzt haben? Winter hat die Frage erwartet. „Die Truppe der Parteifreunde hat mich dazu aufgefordert, und außer der Ansicht meiner Frau, die das nicht wollte, gab es keine gegenteilige Meinung“, sagt der Landtagsabgeordnete, der bei der Wahl am 14. Oktober zum siebten Mal das Direktmandat holen will.
In seinem Stimmkreisbüro in Höchstädt stapeln sich die Akten – hier ein Radweg, dort eine Straßenplanung, daneben eine Auflistung mit den Zugverbindungen zu den Bahnhöfen in Donauwörth und Günzburg. „Ich stecke mittendrin in der Arbeit“, sagt Winter.
Der Stimmkreis Augsburg-Land/ Dillingen mit seinen 145 000 Einwohnern und 43 Städten und Gemeinden sei ihm ans Herz gewachsen. Winter schwärmt von der Vielfältigkeit der Landschaft, den Flusstälern – vom Bachtal, Lechtal, Kesseltal, Donautal und Zusamtal. „Mein zentrales Anliegen ist es, dass unser ländlicher Raum attraktiv bleibt.“Da habe er viele Initiativen gestartet, die er nun zu Ende bringen will. Es dauere seine Zeit, bis man in die Aufgaben reinwächst. Inzwischen kenne er jeden Bürgermeister und jede Bürgermeisterin in den 43 Kommunen des Stimmkreises. Und er wisse auch, wie die Menschen in den beiden Landkreisen Dillingen und Augsburg ticken.
Eine bessere Anbindung der Region an die Zentren stehe für ihn an vorderster Stelle der Aufgaben, sagt der CSU-Politiker. Dass die Bundesstraße 16 in Dillingen habe eingeweiht werden können, sei auch für ihn „nach jahrzehntelangem Einsatz“ein besonderer Erfolg gewesen. „Dillingen war ein Nadelöhr, das ist Vergangenheit.“Die Anbindung zur A7 in Giengen, so Winter, sei besser geworden. Zur erneuten Verzögerung bei der Planung der neuen B16 in seiner Heimatstadt Höchstädt möchte der Abgeordnete inhaltlich nichts mehr sagen. „Ich tue hier das, was mir meine
Heimatkommune mit auf den Weg gibt.“
Winter hält es für eine vorrangige Aufgabe, den ländlichen Raum neben der Straße auch durch bessere
Zugverbindungen in die Großstädte zu stärken. Bei der Bevölkerungsentwicklung schneide der Landkreis Dillingen laut Prognose in Schwaben am schwächsten ab.
Winter will dafür kämpfen, dass die Menschen in der Region wohnen bleiben und mit dem Zug in die Großstädte pendeln können, um dort zu arbeiten. Dazu müssten die Verbindungen auf der Donautalbahn zu den Bahnhöfen nach Donauwörth und Günzburg verbessert werden, denn das ICE-Angebot dort sei gut. Hier sei auch der Freistaat gefordert, der auf der Donautalbahn zusätzliche Züge bestellen müsse.
Den jüngsten schlechten Umfragewerten der CSU begegnet Winter mit Optimismus. Es seien noch zwei Wochen Zeit. Und Bayern habe auch wegen der Christsozialen solch eine starke Position. „Die CSU hat für Bayern viel bewegt“, sagt Winter. Er beginnt aufzuzählen, was er in der vergangenen Wahlperiode erreicht hat. Die Verhinderung der Fernstromtrasse, die in Meitingen hätte enden sollen, schreibt sich der Höchstädter auf seine Fahnen. „Es war eine gigantische Herausforderung, das zu lösen.“Schließlich habe er den damaligen Ministerpräsidenten Horst Seehofer überzeugen können, dass die vorgeschlagene Trasse unsinnig gewesen wäre.