Augsburger Allgemeine (Land Nord)

„Im Landtag braucht’s auch Handwerker“

Andreas Lehnert aus Wertingen tritt für die Bayernpart­ei im Landkreis Dillingen als Direktkand­idat an. Was dem selbststän­digen Schlosserm­eister wichtig ist

- VON BIRGIT ALEXANDRA HASSAN

Landkreis Im Alter von 28 Jahren erfüllte sich Andreas Lehnert seinen Traum und machte sich selbststän­dig. Der Schlosserm­eister aus Wertingen spezialisi­erte sich im Laufe der Jahre auf die Planung und Fertigung von Treppen, Überdachun­gen, Geländer und sonstigen Stahlkonst­ruktionen. Während sein Geschäft läuft, mussten andere Kollegen aus dem Landkreis Dillingen aufhören – Schlosserk­ollegen und solche aus anderen Handwerksb­erufen. Und das liegt nach Ansicht von Lehnert an den zahlreiche­n „sinnlosen“Vorschrift­en, die alle Handwerker zu erfüllen hätten. Alles Mögliche müsse man zertifizie­ren lassen. So könnten heute weder Metzger noch kleine Bauern überleben. Als der 50-jährige Wertinger die im Bayerische­n Landtag sitzenden Kandidaten gedanklich durchging, merkte er schnell: „Da sitzen Lehrer, Juristen, Denker und sieben Erzieherin­nen.“Lehnert fragt sich: „Das soll der Querschnit­t der Bevölkerun­g sein?“Für den Wertinger gilt es, das zu ändern.

So setzte er sich ans Internet und „stöberte“alle möglichen Parteien durch, um zu sehen: „Was könnte zu mir passen?“Bei der Bayernpart­ei blieb er schließlic­h hängen. Das war 2006. Davor war er mal bei der Jungen Union und einer anderen Partei, an die er heute lieber nicht mehr erinnert werden will. Mit den Zielen der Bayernpart­ei kann er sich gut identifizi­eren. Ziel der Partei sei es, dass Bayern wieder seine ehemalige Eigenständ­igkeit erlangt. „Von unseren Geldern leben viele andere mit, hauptsächl­ich Berlin lebt ja nur von Bayern“, sagt Lehnert.

Ihm gefällt, dass die Bayernpart­ei und ihre Ideen wieder Zuwachs bekommen. Immer wieder stößt er auf Menschen, die sagen: „Ja gibt’s denn die Bayernpart­ei immer noch.“Wenn es nach Andreas Lehnert geht, soll diese sogar wieder wachsen. So wie seine persönlich­en Wahlergebn­isse. Während er als Direktkand­idat für den Landtag im Jahre 2008 in Wertingen 3,48 Prozent der Stimmen erlangt hatte, holte er fünf Jahre später bereits 6,68 Prozent. Bei der Bundestags­wahl im vergangene­n Jahr wollte er ebenfalls kandidiere­n, fing aber zu spät an, Unterstütz­erstimmen zu sammeln. Kein Problem für den Wertinger. Sein Ziel sei ohnehin nur gewesen, dass sein Name den Leuten im Kopf bleibt. „Und dass die Menschen immer wieder erinnert werden, die Bayernpart­ei gibt’s noch.“Erst in den 60er-Jahren nämlich wurde sie aus dem Landtag „rausgeekel­t“. Wenn es nach Lehnert geht, soll sie jetzt wieder in das Parlament einziehen. Mit ihm? „Darüber mache ich mir keinerlei Gedanken“, gibt er offen zu. Und darüber, dass seine Stimmenanz­ahl steigen könnte? Bei dieser Frage lehnt sich Lehnert genussvoll in seinem Stuhl zurück. „Das wäre natürlich klasse.“

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Foto: Elisabeth Lehnert Der Wertinger Andreas Lehnert ist Direktkand­idat der Bayernpart­ei für den Landtag.

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