Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Neue Schuhe, alte Torgefahr?
Woran es liegt, dass Marco Villani seit zwei Jahren für den TSV Täfertingen Tore am Fließband erzielt und wie er zu seinem Spitznamen „Pizza“gekommen ist
Täfertingen Mit 19 Toren in den 13 Spielen der Punktrunde und elf in den sechs Partien im Toto-Pokal hat Marco Villani dafür gesorgt, dass der TSV Täfertingen die Herbstmeisterschaft in der Fußball-Kreisklasse Nordwest und den Einzug ins Pokalfinale auf Kreisebene feiern konnte. Eine perfekte Antwort auf den unglücklichen Abschluss der vergangenen Saison, als man erst im letzten Spiel dem SSV Margertshausen die Meisterschaft überlassen musste und mit Rang drei auch die Relegation verpasste. Auch da war der 23-jährige Nutzfahrzeugmechatroniker, der seit zwei Jahren in Gersthofen wohnt, mit 31 Treffern maßgeblich beteiligt, obwohl er drei Spiele verletzungsbedingt pausieren musste. Dafür schlug er bei seinem Comeback (11:0 gegen den FC Langweid) gleich sechsmal zu. In der AL-Elferkette spricht er unter anderem über seine Leistungsexplosion in den letzten beiden Jahren.
● Bunte oder schwarze Schuhe? Bunte. In erster Linie kommt es aber auf die Funktion an und nicht auf die Farbe. Die letzten zwei Jahre habe ich mit den gleichen Schuhen gespielt, jetzt habe ich neue. Ich hoffe, dass es mit dem Toreschießen weiter so gut klappt. ● FCA oder FCB?
Ich bin immer schon Bayern-Fan, obwohl ich von der F- bis zur B-Jugend beim FC Augsburg gespielt habe. Das kommt von meinem Opa her. Der hat mich mit dem Bayern-Virus infiziert.
● Ordnungsfanatiker oder Chaot?
Ich würde sagen Chaot. Naja, ein bisschen verplant. Aber pünktlich.
Und meine Wohnung ist in Ordnung. (lacht) Wie es halt in einem Männerhaushalt so aussieht.
● Frühaufsteher oder Langschläfer?
Es darf schon gerne über Mittag hinweg sein. Gerade am Wochenende kann das passieren.
● Wildwuchs oder Babypo? Seitdem ich einen Bartwuchs habe, trage ich ständig Bart. Frisch rasiert fühle ich mich unbehaglich. Aber es ist kein Wildwuchs, sondern immer gepflegt und in Form. ● Weißwein oder Weißbier?
Ich stehe mehr auf die süßen Dinger. Beim Fortgehen trinke ich am liebsten Cocktails.
● Fisch oder Fleisch?
Fleisch. Schnitzel und Steak, aber auch Pasta aufgrund meiner Herkunft. Mein Papa ist Italiener, meine Mama Deutsche. Ich kann kochen, ich habe mir da viel abgeschaut, als ich nebenzu als Pizzafahrer gearbeitet habe. Deshalb hatte ich übrigens auch eine Zeit lang den Spitznamen „Pizza“. Wenn ich selbst koche, dann mache ich mir am liebsten Fleischküchle mit Kartoffelpüree.
● Grätscher oder Techniker?
Ich würde mal sagen, Techniker. Ich hatte ja beim FCA keine ganz so schlechte Schule. Nachdem ich viele Verletzungen hatte, bin ich jetzt die letzten zwei Jahre körperlich in Topform. Außerdem habe ich 16 Kilo abgenommen. Dadurch bin ich viel beweglicher geworden. Jetzt kann ich zeigen, was ich beim FCA gelernt habe.
● Kraftraum oder Waldlauf? Kraftraum. Wenn ich Lust und sonst nichts zu tun habe, dann gehe ich ins Fitnessstudio. Joggen ist nicht so mein Ding.
● Punktspiel oder Pokal?
Das hat schon Spaß gemacht, gerade gegen die Höherklassigen. Da ist eine andere Schnelligkeit geboten. Aber ich habe mich schnell angepasst. Super, dass wir am 1. Mai im Finale stehen! Aber jetzt zählen zunächst einmal die Punktspiele.
● Kreisklasse oder Kreisliga?
Man will immer aufsteigen. Letztes Jahr waren wir ganz nah dran, dann hat es in einer Katastrophe geendet, als wir am letzten Spieltag nur Dritter wurden. Heuer schaut es gut aus. Das kommende Lokalderby gegen den TSV Neusäß II wird kein Spaziergang. Aber das müssen wir packen. Wenn man so gut drauf ist, überlegt man natürlich schon mal, höherklassig zu spielen. Aber da ist alles offen. Vielleicht klappt es ja mit dem TSV Täfertingen.