Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Musik ist ein persönliches Ventil
Herbert Pixner schafft mit seinem Projekt einen sehr individuellen Stil. Hier spricht der vielseitige Instrumentalist über seine Arbeit
Ist Ihre Vereinigung verschiedener Musikstile auch eine Reflexion der Globalisierung? Etwa wie eine „Musik ohne Grenzen“?
Pixner: Nein. Es ist eher eine Reflexion des Erlebten, der alltäglichen Eindrücke und Begegnungen. Unsere Musik ist sozusagen der Spiegel unseres Lebens.
Woher kommen die musikalischen Motive?
Pixner: Musik ist für mich ein persönliches Ventil. Alles was mich positiv als auch negativ beschäftigt wird verarbeitet und auf das Publikum losgelassen.
Sie nehmen ja auch Anleihen bei klassischen Formen der sogen. E-Musik. Wie findet sich das zu Ihrem eigenen Stil zusammen?
Pixner: Vielleicht macht genau das unseren Stil aus. Die Verbindung von E- und U-Musik in einer eher ungewöhnlichen Besetzung und Instrumentierung.
Schreiben Sie die Musikstücke allein oder entstehen Sie im „Zwiegespräch“mit Ihren Musikerkollegen?
Pixner: Meistens bringe ich die neuen Stücke mit. Zusammen wird dann zum Beispiel an der Reihenfolge der Improvisationsteile gefeilt, an den Arrangements und den Begleitmustern. Bleibt bei Ihren ausgefeilten Stücken auch Raum für Improvisation auf der Bühne?
Pixner: Ja natürlich. Die meisten unserer Stücke haben Improvisationsteile. Es gäbe für mich nichts Schlimmeres, als jeden Abend genau das Gleiche zu spielen.
Ohne zu viel zu verraten: Was erwartet die Zuhörer an Bühnenshow? Pixner: Wir haben ja nicht wirklich eine große Bühnenshow mit dabei. Im Gegensatz zu den letzten Jahren, in denen unser Bühnenkonzept aus vier Stühlen und sonst nix bestand, gibt es bei der Electrifying-Tour nun ein ausgefeiltes Lichtkonzept zu jedem Stück und wir arbeiten teilweise mit unterstützenden Projektionen. Ein sehr gelungenes Konzept.
Warum sollte es auf der neuen Platte „Lost Elysion“kein Walzer sein? Pixner: Weil sich das jeder erwartet hätte. Und weil es für mich nicht in das Konzept gepasst hätte. Gerne wieder beim nächsten Album, das bereits in Planung ist.
Was ist das „verlorene Paradies“? Pixner: Der Garten Eden, Atlantis oder das Elysion. Wen’s interessiert:
John Miltons „Paradise Lost“hat mich dazu inspiriert. Die Geschichte des Höllensturzes der gefallenen Engel, der Versuchung von Adam und Eva durch den Satan und der anschließenden Vertreibung aus dem Paradies.
OKarten zwischen 20,50 und 54,80 Euro für das Herbert Pixner Projekt am Donnerstag, 8. November, ab 20 Uhr in der Stadthalle Gersthofen gibt’s an der Theaterkasse der Stadthalle Gersthofen im Ballonmuseum, Bahnhofstraße 12 sowie bei unseren Servicepartnern Der Buchladen (Gersthofen) und Modellbau Koch (Stadtbergen).