Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Vom Torwart zum Feldspieler – und wieder zurück
Warum Michael Wenni vor dem Duell gegen seinen Ex-Verein wieder die Handschuhe anziehen muss
Anhausen Seit letzter Saison ist Michael Wenni als kickender Spielertrainer für die zweite Mannschaft des SSV Anhausen zuständig. Nur knapp scheiterte der 33-Jährige im Sommer mit seinem Team am Aufstieg in die A-Klasse. Zuletzt hat man Wennis Dienste vereinsintern aber an anderer Stelle benötigt. Weil sich der Stammtorwart der ersten Mannschaft, Maximilian Wiedemann, eine Ellenbogenverletzung zuzog, musste der zweifache Familienvater nun eben wieder in die Kiste. Jetzt geht es ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub aus Dinkelscherben, für den Wenni zu BezirksligaZeiten über sechs Jahre lang das Tor hütete. Michael Wenni stammt aus einer Fußballerfamilie. Vater Johann trainiert seit Jahrzehnten die Frauenmannschaft des SSV, sein Bruder Martin spielt beim Bayernligisten Schwaben Augsburg. Auch seine Mutter war als Fußballerin aktiv. Diesmal dribbelt sich der stürmende Torhüter mit Witz durch die AL-Elferkette. ● Bunte oder schwarze Schuhe? Normalerweise bevorzuge ich schwarze Schuhe, aber die gibt es eben nur noch selten. Deshalb trage ich aktuell rote Schuhe.
● FCA oder FCB?
FCB, ganz klar. Das wurde mir so in die Wiege gelegt.
● Anhausen oder Dinkelscherben? Die Zeit in Dinkelscherben war wahnsinnig schön, da möchte ich keinen Tag missen. In der jetzigen Lebenssituation ist es in Anhausen aber optimal.
● Frühaufsteher oder Langschläfer? Eher Frühaufsteher. Das hat auch mit meinem Beruf als technischer Aufsichtsbeamter im Außendienst bei der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft zu tun. Hier überprüfe ich Betriebe auf Sicherheit und Gesundheit. ● Waldlauf oder Waldarbeit? Waldarbeit. Aber ich mache auch lieber einen Waldlauf durch das Anhauser Tal als stupide um den Platz laufen. ● Ordnungsfanatiker oder Chaot?
In der Arbeit und daheim Ordnungsfanatiker. Chaot manchmal bei der Trainingund Spielvorbereitung (lacht).
● Goiß oder Helles? Goiß natürlich! Und zwar seit dem Tag, als ich mal bei meinem Papa am Stammtisch im Anhauser Sportheim nippen durfte. ● Helene Fischer oder AC/DC? Helene Fischer. Vor dem Spiel eher etwas anderes, aber nach dem Spiel ganz eindeutig Schlager.
● Tore schießen oder verhindern? Lieber Tore schießen, seit ich zu meinem Heimatverein nach Anhausen zurückgekehrt bin. Das ist für mich auch eine ganz neue Herausforderung. Aber es ist gut, als Spielertrainer von der Mitte heraus zu agieren. Am liebsten auf der Zehneroder Achterposition.
● Kreisliga oder B-Klasse?
Die Kreisliga ist vom Niveau her sehr interessant, die B-Klasse reicht mir aber völlig aus, weil der Kopf mit Familie und Arbeit nicht immer hundertprozentig frei sein kann. Die Kameradschaft ist top, mit der Zweiten spielen wir ganz oben mit und auch die Erste hat zuletzt eine gute Serie gestartet.