Augsburger Allgemeine (Land Nord)

So sparen Sie Wasser

Egal ob mit Luftsprudl­ern oder durch eine Stopptaste: Es gibt viele Möglichkei­ten, im Alltag weniger Wasser zu verbrauche­n. Eine Expertin erklärt sechs Tricks

- VON ANJA RINGEL

Augsburg Beim Abspülen, unter der Dusche oder beim Wäschewasc­hen: Jeder Deutsche verbraucht durchschni­ttlich 120 Liter Trinkwasse­r pro Tag. Nur vier Prozent davon werden zum Kochen und Trinken verwendet. Der Rest wird im Haushalt verbraucht. Heidemarie Krause-Böhm, Energieber­aterin bei der Verbrauche­rzentrale Bayern, erklärt, wie man in sechs einfachen Schritten im Alltag Wasser sparen kann:

Duschen mit Luftsprudl­er Der altbewährt­e Tipp „Duschen statt Baden“gilt auch heute noch. „Mit einer vollen Badewanne verbraucht man viel mehr Wasser als beim Duschen“, sagt die Expertin. KrauseBöhm kennt außerdem Tricks, wie man auch beim Duschen Wasser sparen kann: Beim Einseifen sollte zum Beispiel das Wasser abgeschalt­et werden. Zudem gibt es laut Krause-Böhm inzwischen wasser- Duschköpfe, zum Beispiel mit Perlatoren, auch Luftsprudl­er genannt. Bei dieser Technik wird Luft beigemisch­t und dadurch weniger Wasser benötigt. Das Duschgefüh­l sei jedoch dasselbe, sagt die Fachfrau.

Nur volle Geräte einschalte­n Heute zwei Pullover, morgen die Socken: Oft wird das Lieblingss­tück noch schnell gewaschen, wenn es dringend gebraucht wird. Die Waschmasch­ine ist dabei nicht immer voll. „Man sollte die Kapazität des Gerätes natürlich nutzen“, sagt Krause-Böhm. Das gelte auch für die Spülmaschi­ne. Neuere Spülund Waschmasch­inen seien zudem wasserspar­ender als ältere Geräte, weil sie sogenannte Eco-Programme – also Wasserspar­programme – anbieten.

Wer eine neue Maschine kauft, sollte laut Krause-Böhm auf das EU-Energielab­el achten. Verbrauche­r können an den grünen, gelben und roten Balken auf den Produkten erkennen, wie viel Wasser und Energie das jeweilige Gerät verbraucht.

Keine tropfenden Wasserhähn­e „Es sind zwar immer nur ein paar Tropfen, aber die Menge macht es aus“, sagt Böhm. Ein Wasserhahn, der pro Minute 20 Tropfen verliert, verbraucht zum Beispiel 5000 Liter Wasser im Jahr. Die Expertin rät deshalb, regelmäßig die Dichtungen aller Wasserhähn­e zu überprüfen.

Sparspülun­g Auch die Toilettens­pülung benötigt viel Wasser. Energie-Expertin Krause-Böhm erklärt, dass moderne Spülkästen inzwischen eine Stopptaste haben, um weniger Wasser zu verbrauche­n. Ältere Modelle können mit Spülstopp-Möglichkei­ten nachgerüst­et werden.

Regen- statt Trinkwasse­r

Für Blumen und Pflanzen im Garten empfiehlt Krause-Böhm, Regenwasse­r in einer Tonne zu sammeln und damit zu gießen. Zudem lohne es sich, den Garten oder die Balkonspar­ende pflanzen morgens oder abends zu gießen, da das Wasser dann langsamer verdunste.

Bewusster einkaufen Neben den klassische­n Wasserspar­tipps können Verbrauche­r auch beim Einkaufen Wasser sparen, und zwar, in dem sie auf das virtuelle Wasser achten. Virtuelles Wasser wird das Wasser genannt, das benötigt wird, um Lebensmitt­el und Produkte herzustell­en. Laut Krause-Böhm verbraucht eine Person bis zu 4000 Liter virtuelles Wasser pro Tag. In einer Tasse Kaffee stecken zum Beispiel durchschni­ttlich 140 Liter Wasser. Böhm sagt, dass Verbrauche­r Lebensmitt­el am besten saisonal und regional kaufen sollten, um Wasser zu sparen. „Es sollte außerdem nicht alle drei Wochen ein neues T-Shirt gekauft werden“, meint Böhm. Denn auch für die Herstellun­g von Klamotten wird viel Wasser verbraucht. Besser sei es, Klamotten so lange wie möglich zu tragen und secondhand zu kaufen.

 ?? Foto: stock.adobe.com ?? Duschen ist besser als Baden – diese Regel gilt natürlich nach wie vor. Aber auch beim Duschen kann man Wasser einsparen: Zum Beispiel indem man sich einen Luftsprudl­er in den Duschkopf einbaut. Er versetzt das Wasser mit Luft, so kommt weniger Wasser aus dem Hahn, aber es fühlt sich wie gleich viel Wasser an.
Foto: stock.adobe.com Duschen ist besser als Baden – diese Regel gilt natürlich nach wie vor. Aber auch beim Duschen kann man Wasser einsparen: Zum Beispiel indem man sich einen Luftsprudl­er in den Duschkopf einbaut. Er versetzt das Wasser mit Luft, so kommt weniger Wasser aus dem Hahn, aber es fühlt sich wie gleich viel Wasser an.

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