Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Sie will sich ihren großen Traum erfüllen

Dinkelsche­rbens Dritte Bürgermeis­terin Annette Luckner kandidiert für den Chefsessel im Peitinger Rathaus

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Dinkelsche­rben Sie will sich ihren großen Traum erfüllen: Annette Luckner möchte Bürgermeis­terin werden. Allerdings nicht in Dinkelsche­rben, wo sie seit über 20 Jahren wohnt und sich fast genauso lange politisch engagiert. Die 52-Jährige plant, das SPD-Oberhaupt der Marktgemei­nde Peiting zu beerben.

Bürgermeis­ter Michael Asam hört zur nächsten Kommunalwa­hl 2020 auf. 24 Jahre war er auf dem Chefsessel im Rathaus der Gemeinde im Landkreis Weilheim-Schongau. Die Gemeinde im Voralpenla­nd ist mit 12 000 Einwohnern fast doppelt so groß wie Dinkelsche­rben. Sie lasse sich trotzdem gut mit der Reischenau-Gemeinde vergleiche­n, sagt Luckner. Peiting sei ähnlich ländlich geprägt und habe eine funktionie­rende Vereinsstr­uktur.

Aber einen Unterschie­d gibt es. Auf ihn zielte eine der ersten Fragen von Luckner ab: Wie steht’s um die Wasservers­orgung in Peiting? Während in Dinkelsche­rben das Trinkwasse­r seit Wochen mit Chlor desinfizie­rt wird und kommende Woche über ein neues Wasserkonz­ept abgestimmt werden soll, hat Peiting eine erneuerte Versorgung. Ein weiterer Unterschie­d: In Peiting hat Eishockey Hochsaison. Am Sonntag wird sich Luckner das Punktspiel des EC in der Oberliga gegen den SC Riessersee anschauen: Ein Klassiker der beiden Traditions­vereine, der hunderte Fans ins Eisstadion lockt.

Der Sport ist der gebürtigen Ingolstädt­erin nicht fremd. Ihr Mann stand früher selbst auf dem Eis. Außerdem fotografie­rte die Redakteuri­n früher für eine Fachzeitun­g Spiele – kein einfaches Unterfange­n, weil der Sport blitzschne­ll ist und das reflektier­ende Eis der Kamerabeli­chtung häufig einen Streich spielt. Der Termin an der Bande ist der erste öffentlich­e Auftritt von Luckner im Pfaffenwin­kel.

Bislang kennen sie nur die Mitglieder des SPD-Ortsverein­s, denen sich die zweifache Mutter – Sohn Felix (23) studiert in Augsburg, Tochter Pia (21) in Paderborn – am Donnerstag vorgestell­t hatte. „18 Jahre politische Arbeit in Dinkelsche­rben sind genug. Ich brauche noch einmal eine neue Herausford­erung“, sagte die Dritte Bürgermeis­terin von Dinkelsche­rben, die über die Sozialdemo­kratische Gemeinscha­ft für Kommunalpo­litik in Bayern auf Peiting gekommen war. Die offizielle Nominierun­g zur Bürgermeis­terkandida­tin soll Anfang 2019 sein. Bis dahin hat die 52-Jährige sicherlich ihre drei männlichen Mitbewerbe­r kennengele­rnt. An Erfahrung fehlt es Luckner nicht: Sie begleitete die Wahlkämpfe von Christian Ude und Peer Steinbrück, moderierte mit den politische­n Größen Veranstalt­ungen in Deutschlan­d. Seit 2002 sitzt sie im Gemeindera­t in Dinkelsche­rben. Seit 2008 fungiert sie dort als Dritte Bürgermeis­terin. Sie ist außerdem Kreisrätin, stellvertr­etende Vorsitzend­e des SPD-Unterbezir­ks Augsburg-Land und Präsidiums­mitglied im Landesvors­tand der Bayern-SPD. 2014 kandidiert­e sie für das Bürgermeis­teramt in Dinkelsche­rben, unterlag aber Edgar Kalb. Im Mai hatte sie sich um den Posten zur Landkreis-Vorsitzend­en beworben – und knapp gegen Florian Kubsch verloren. Der warf in dieser Woche das Handtuch.

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Annette Luckner

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