Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Fujitsu: Wann wird über Sozialplan verhandelt?
Das sagt die Arbeitgeberseite zum Stand der Dinge. Die „Allianz für Arbeit“steht weiterhin bereit
Welche Perspektive haben die 1850 Beschäftigten, die derzeit noch für den japanischen Konzern Fujitsu in Augsburg arbeiten. Die Unternehmensführung will das Werk bis September 2020 schließen. 1500 Fujitsu-Mitarbeiter und 350 Leiharbeiter würden den Arbeitsplatz verlieren.
Noch ist Hoffnung vorhanden, dass zumindest ein Teil der Belegschaft eine Weiterbeschäftigung bei Fujitsu oder einem etwaigen Kooperationspartner findet. Dies aber hängt nun ganz entscheidend davon ab, unter welchen Bedingungen die Verhandlungen über einen Sozialplan verlaufen. Wann Arbeitgeber und die Vertreter der Arbeitnehmer gemeinsam am Tisch sitzen, ist offen. Erste Gespräche fanden statt. Ein Termin für die Verhandlungen ist bislang nicht festgelegt worden.
Die Gewerkschaft IG Metall hatte den Verlauf der ersten Gespräche in dieser Woche als „konstruktiv“bezeichnet. Auf Anfrage bestätigte die Arbeitgeberseite diese Einschätzung. Aus dem Unternehmen war zudem zu hören, dass es gegenwärtig nicht viel mehr zu sagen gebe.
Augsburgs Wirtschaftsreferentin Eva Weber sagte am Donnerstag, dass die Stadt Ausburg nach wie vor unterstützend tätig sein wolle: „Es ist in erster Linie eine Angelegenheit, die Arbeitgeber und die Arbeitnehmervertretung betrifft.“Die Stadt bemühe sich jedoch weiterhin, an den Zukunftsperspektiven für die Mitarbeiter aktiv mitzuarbeiten.
Die sogenannte „Allianz für Arbeit“werde wohl vor Weihnachten eine weitere Sitzung einberufen, kündigt Weber an. Diesem Gremium gehören Vertreter der Arbeitsagentur, der Wirtschaftskammer, der Politik und der Gewerkschaft an.
Informationen aus erster Hand, wie die Situation bei Fujitsu einzuordnen ist, bekam die Wirtschaftsreferentin am Donnerstag von Peter Wagner, Betriebsratsvorsitzender bei Fujitsu. Weber veranstaltet einmal im Jahr ein „Betriebsräte-Treffen“, um sich mit den Vertretern der Arbeitnehmer auszutauschen. Wagner gehörte zu den Gästen.