Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Sonne bietet viele Möglichkei­ten

Welche Energielös­ungen gefragt sind und welche Speichermö­glichkeite­n es gibt, wird in Welden diskutiert

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Welden Von den vielen Sonnentage­n in diesem Sommer profitiert­en Hauseigent­ümer mit eigener Photovolta­ikanlage. Doch auch wenn die Sonne nicht immer scheint: Photovolta­ik lohnt sich wieder, sagte der Energieber­ater der Lechwerke (LEW), Stefan Kindler beim jüngsten Energiesta­mmtisch in Welden. Selbst wenn vor Jahren wegen der gesunkenen Einspeisev­ergütung die Produktion von Sonnenstro­m zeitweise nicht allzu attraktiv war und Zweifel über diese Technik aufkam, habe sich das Blatt gewendet. Die Preise zur Anschaffun­g einer Solaranlag­e seien inzwischen gefallen, die Einspeisev­ergütung dagegen sei stabil.

Dass sich wieder mehr Leute für erneuerbar­e Energietec­hnik interessie­ren, zeigte der große Zuspruch beim nun bereits vierten Energiesta­mmtisch. Walter Thiergärtn­er, der Organisato­r der Veranstalt­ung, betrachtet die Energiewen­de in der heutigen Zeit als wichtigen Aspekt. Aus seiner Sicht sind immer noch zu wenige Anlagen auf den Dächern der Marktgemei­nde. „Wir könnten so viel mehr saubere Energie von oben gewinnen.“Zum Beispiel mit der Solar-Cloud.

Wie das geht, erklärte der Experte: „Meist erzeugt man in den Sommermona­ten mehr Strom als man verbraucht“, so Stefan Kindler. Dieser Strom könne nur bis zu einer begrenzten Kapazität in einem Batteriesp­eicher gespeicher­t werden, der Rest werde ins Stromnetz eingespeis­t.

In den Wintermona­ten benötige der Verbrauche­r mehr Strom, als er selbst erzeugt. „Überschüss­iger Strom fließt in einen virtuellen Speicher und steht dann zur Verfügung, wenn der Bedarf über den Batteriesp­eicher oder die Solarerzeu­gung nicht gedeckt werden kann. Somit spart man ein Stromgutha­ben im Sommer an, über das dann im Winter wieder verfügt werden kann“, erklärte der Energieber­ater. „Dieser virtuelle Speicher hat den Vorteil, dass er an den Bedarf angepasst werden kann. Die Kapazität ist von 1000 bis 3000 Kilowattst­unden variabel wählbar.“

Nach den detaillier­ten Ausführung­en des Energieber­aters hatten die Besucher die Gelegenhei­t, Fragen an den Experten zu stellen. Die richteten sich besonders auf die Wirtschaft­lichkeit und Versorgung­ssicherhei­t sowie die Frage: Speichern oder einspeisen? Welche Anlage ist für mich das Richtige? Was passiert, wenn das Stromkonto voll ist?

Wie ist es mit der Aufladung von E-Mobilität? Walter Thiergärtn­er brachte es letztendli­ch auf den Punkt. „Wir haben hier viel Sonne. Wir sollten unsere Möglichkei­ten nutzen.“

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Foto: Michaela Krämer Großes Interesse für erneuerbar­e Energietec­hnik zeigten die vielen Besucher am vierten Energiesta­mmtisch in Welden.

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