Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Technischer Defekt hat Brand ausgelöst
Nach dem Schwelbrand im Heizkraftwerk stehen nun Ursache und Schadenshöhe fest. Bis die Anlage wieder in Betrieb genommen werden kann, dauert es noch ein wenig
Stadtbergen Nach dem Brand beim Stadtberger Gartenhallenbad Anfang vergangener Woche steht mittlerweile die Ursache fest. Am Sonntagmorgen hatte sich ein Schwelbrand in der Hackschnitzel-Anlage gebildet, dicker Rauch war gegen acht Uhr aus dem Gebäude gedrungen (wir berichteten). Stefan Faller, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord, erklärt: „Laut Kripo Augsburg hat ein technischer Defekt an einer Förderschnecke den Brand ausgelöst.“Über die Förderschnecke, eine Art Spirale, werden die Hackschnitzel in den Brennraum transportiert.
Der Schaden beläuft sich Faller zufolge auf circa 15000 Euro. Diese Summe bestätigt Manuel Vorgeitz, der beim Stadtberger Bauamt für das Gebäudemanagement zuständig ist. „Wir gehen von etwa 15 000 bis 20000 Euro aus“, sagt er. Der Rußschaden in der Anlage sei mittlerweile abgewaschen, nun müsse der Raum, in dem die Hackschnitzel in geraten waren, getrocknet werden. „Anschließend muss ein neuer Boden her. Der alte, auf dem die Hackschnitzel lagen, war aus Holz und ist bei den Löscharbeiten aufgequollen“, erklärt Vorgeitz. Zu guter Letzt wird das Teil ausgetauscht, in dem es zum Defekt kam. „Übernächste Woche wird das Heiz- kraftwerk dann wieder in Betrieb genommen“, sagt Vorgeitz.
Das rund 725 000 Euro teure Heizwerk versorgt das Hallenbad und die benachbarte Dreifachsporthalle mit Wärme. In der 2014 gebauten Anlage werden automatisch Hackschnitzel verbrannt, die im Bunker des Gebäudes gelagert werBrand den. Etwa 150 Kubikmeter Hackschnitzel, die dort lagen und bei den Löscharbeiten völlig durchnässt wurden, mussten nach dem Brand abtransportiert und entsorgt werden.
Um den Schwelbrand zu löschen, waren insgesamt über 200 Feuerwehrkräfte der umliegenden Freiwilligen Feuerwehren und der Berufsfeuerwehr Augsburg von Sonntagmorgen bis Montagmittag im Einsatz. Hinzu kamen 25 Rettungskräfte vom Roten Kreuz.
Martin Rusch, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Stadtbergen und Einsatzleiter, sagt: „Normalerweise fahren wir zu einem Einsatz, löschen das Feuer aus und gehen wieder. Das war dementsprechend sehr lang. Wir waren 14 Stunden im Einsatz. Das war schon belastend.“
Hinzu kam die Gefahr einer Explosion: Beim Schwelbrand hatte sich aufgrund der unvollständigen Verbrennung des Holzes Kohlenmonoxid gebildet. Nach dem Brand hatte Rusch erklärt, dass es im Raum ständig eine Explosion hätte geben können.
Eine besondere Aufarbeitung des Einsatzes habe es aber nicht gegeben. „Wir haben das in unserer Dienstbesprechung noch einmal nachbesprochen. Aber so ein Einsatz ist ja eigentlich normal für die Feuerwehr“, sagt Rusch.
Auf den Betrieb im Hallenbad oder der Turnhalle habe der Brand im Nachgang „überhaupt keine Auswirkungen“gehabt, sagt Manuel Vorgeitz. Lediglich während der Löscharbeiten waren Hallenbad und Sporthalle geschlossen worden. Nicht, weil die Situation für Besucher gefährlich geworden wäre – sondern weil überall Einsatzkräfte und Feuerwehrwägen unterwegs waren.
Damit der Betrieb im Hallenbad und der Turnhalle trotz des ausgefallenen Heizkraftwerks weiterlaufen kann, kommt die Wärme derzeit aus einem alten Gaskessel, der für Notsituationen im Bad steht, wie Manuel Vorgeitz erklärt: „Der läuft jetzt weiter, bis das Heizkraftwerk wieder in Betrieb genommen wird.“