Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Gersthofen: Wer nutzt die Eislauffläche?
Jeden Tag ist die Kunststoffbahn auf dem Rathausplatz geöffnet. Wie die Eisbahn ankommt und wie das Wintermärchen angelaufen ist
Für Dominik und seine Freunde aus der siebten Klasse der Mittelschule Gersthofen ist die Eisfläche auf dem Rathausplatz ein Highlight. Schon zum dritten Mal sind sie jetzt vom Anfang der Bahn bis zum Schneemann in der Mitte ein Rennen gefahren. Etwas außer Puste steht er jetzt am Rand der künstlichen Eisfläche. Er sei zwar noch nie auf echtem Eis gefahren, aber auf der Kunstfläche mache es ihm wirklich Spaß, erklärt der Schüler und seine Klassenkameraden stimmen lautstark zu. „Es ist nur ein bisschen rutschig“, sagt Dominik und lacht.
Fabian Hüttinger ist Lehrer an der Mittelschule und beobachtet seine siebte Klasse, wie sie über die tobt. „Normalerweise machen wir Spiele und Übungen, nur heute ist alles etwas durcheinander“, sagt er. Für die Schule sei die Kunsteinsfläche der Stadt Gersthofen ein tolles Angebot. „Wenn wir Schlittschuh laufen wollen, ist das sonst immer eine Weltreise“, erklärt er. Hüttinger denkt dabei auch an den organisatorischen Aufwand. „Da muss man wieder Geld einsammeln und hier können wir einfach kostenlos fahren“, sagt er. Als Alternative im Sportunterricht ist die Eisfläche also eine „tolle Sache“und eine „schöne Abwechslung“.
Spricht man den Lehrer auf die Qualität der Plastikplatten an, lacht er nur. „Die sind gar nicht so schlecht, wie man immer glaubt“, sagt er. Hüttinger erinnert sich an eine Veranstaltung vor zwei Jahren, als Profis von den Panthern zusammen mit Schülern auf der Eisfläche waren. „Die konnten da gut spielen“, sagt er. Seine Vermutung ist, dass die Schlittschuhe gut geschliffen sein müssen, um auf der Fläche wirklich gleiten zu können.
Fabian Hüttinger ist nicht der einzige Lehrer, der die Kunsteisfläche nutzt. Auch fünf Kollegen käEisfläche men jetzt regelmäßig. Er selbst sei erst kürzlich mit einer großen Gruppe aus der fünften und sechsten Klasse hier gewesen, sagt der Lehrer. „Für Schulen ist das Angebot toll“, resümiert er.
Über die rege Nutzung der Eisflächen durch Schulklassen freut sich auch Stefan Springer vom Schwäbischen Schaustellerverband, der sowohl die Schlittschuhbahn als auch die umliegenden Buden betreut. „Es hat sehr schleppend angefangen, aber mittlerweile wird die Eisfläche besser angenommen als im letzten Jahr“, erklärt er. Auch das Geschäft an den Ständen und Buden habe mit Eröffnung des Weihnachtsmarktes „Normalniveau“erreicht.
Auf der Eisbahn sei vor allem mittags und nach Feierabend Betrieb, sagt er. Gut laufe es auch am Wochenende, wenn auf dem Wintermärchen Programm ist. Jeden Freitag wird die Eisfläche zum Beispiel zur Disco. Es gibt aber auch Zeiten, in denen die weiße Fläche gähnend leer ist. Gestern Nachmittag war das zum Beispiel zeitweise der Fall.
Eine Neuerung erwähnt der Vertreter des Schaustellervereins. „Zwischen den Buden hat es uns etwas zu leer ausgesehen“, sagt er. Deshalb laufen inmitten der Verkaufstände des Weihnachtsmarkts jetzt Lichterketten zusammen. Sie bilden den „Lichterhimmel“, wie Stefan Springer die Neuerung nennt.
Die Schlittschuhe müssen gut geschliffen sein, um auf der Fläche wirklich zu gleiten