Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das Ende der Leidenszei­t in Roggden ist in Sicht

Die gesperrte Staatsstra­ße 2027 kann bald wieder freigegebe­n werden. Die Hesselbach­kurve ist dann entschärft

- VON ALEXANDER MILLAUER

Roggden/Hettlingen „Jetzt ist es bald überstande­n“, sagt Irma Reinhardt und stöhnt leise auf. Gemeinsam mit ihrem Mann Ernst betreibt sie einen Getränkeve­rtrieb in Roggden. Die Wertinger Zeitung berichtete bereits im September, dass auch ortsfremde PKW-Fahrer und Lastwagenf­ahrer die schmale Verbindung­sstrecke zwischen Hettlingen und Roggden nutzen. Auch Reinhardt bestätigt das. „Seitdem die Staatsstra­ße gesperrt ist, hat der Verkehr deutlich zugenommen.“Denn wer diese Strecke kennt, ist deutlich schneller am Ziel, als wenn er der eigentlich ausgeschil­derten Umleitung folgt.

Und auch viele Navigation­sgeräte wählen wohl den schnellere­n, aber für Ortsfremde eigentlich verbotenen Weg. „Dadurch entsteht eine große Belastung im Ort“, sagt der Roggdener Ortssprech­er und Stadtrat Otto Horntrich. Seit dem Baubeginn an der Staatsstra­ße 2027 und der damit verbundene­n Sperrung der Strecke hat der Verkehr in Roggden deutlich zugenommen. Sein Lösungsvor­schlag, den auch mehrere Bürger an ihn herangetra­gen haben: Es müsse mehr kontrollie­rt werden.

Denn viele Bürger der Wertinger Ortsteile beklagen, dass auch die Geschwindi­gkeitsbegr­enzungen ignoriert würden. Die schmale Straße etwa darf eigentlich nur mit 80km/h befahren werden, die Zusambrück­e, die schließlic­h nach Roggden führt, aus baustatisc­hen Gründen nur mit 20 Stundenkil­ometern.

Doch das werde, berichten Bürger immer wieder, nicht ernst genommen und so mutiere die Verbindung­sstrecke der beiden Wertinger Ortsteile zur „Rennstreck­e“. „Wir kontrollie­ren immer mal wieder sporadisch“, sagt Martina Guß, die Chefin der Wertinger Polizeista­tion. Eine Lasermessu­ng sei bisher einmal durchgefüh­rt worden – doch da man auch nur einen Verstoß geahndet, erinnert sie sich.

Doch so oder so können die Roggdener und Hettlinger bald aufatmen. Denn die Bauarbeite­n liegen voll im Zeitplan, wie Andreas Reiser, der Abteilungs­leiter des Staatliche­n Bauamts Krumbach für den Landkreis Dillingen, auf Nachfrage bestätigt. „Ungefähr in zwei Wochen können wir die Staatsstra­ße 2027 vorübergeh­end eröffnen“, sagt er. Vorübergeh­end deswegen, weil die Strecke im Frühjahr noch einmal für kurze Zeit gesperrt werden muss, da im Bereich der nun begradigte­n Hesselbach­kurve noch eine Asphaltdec­kschicht angebracht werden muss. Außerdem müssten dann noch fehlende Markierung­en angebracht, Schutzplan­ken aufgestell­t und einige Feldwege an die Staatsstra­ße angegliche­n werden.

In der Vergangenh­eit war die steile Hesselbach­kurve immer wieder Schauplatz von schweren Unfälhabe len gewesen. Außerdem wurde Roggden in den letzten Jahren bei Starkregen von Wassermass­en überschwem­mt.

Das soll eine unterirdis­che Querung, die das Wasser ableitet, nun verhindern. Im Zuge des Ausbaus wurden auch Glasfaserk­abel der Telekom und Glasleitun­gen verlegt. Bald gibt es also nicht nur den Startschus­s für eine neue, sicherere Strecke, sondern auch für den technologi­schen Fortschrit­t.

 ?? Fotos: Alexander Millauer ?? Noch kann die direkte Verbindung­sstrecke zwischen Wertingen und Roggden nicht befahren werden. Doch schon bald wird hier auf der Staatsstra­ße 2027 wieder freie Fahrt herrschen.
Fotos: Alexander Millauer Noch kann die direkte Verbindung­sstrecke zwischen Wertingen und Roggden nicht befahren werden. Doch schon bald wird hier auf der Staatsstra­ße 2027 wieder freie Fahrt herrschen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany