Alter schützt vor Toren nicht

Mit 34 Jahren ist Vedad Ibisevic der Oldie im Team der Berliner Hertha. Das Alter hält den Bosnier allerdings nicht davon ab, fleißig für die Hauptstädter zu treffen. Sechs Torerfolge in 13 Auftritten sind eine mehr als ordentliche Bilanz. Ibisevic und die alte Dame – eine Beziehung, die passt. Erst am vergangenen Wochenende schlug der Stürmer wieder zu. Beim 2:0-Sieg in Hannover besorgte er den Endstand. Der Hertha-Kapitän hat damit im deutschen Oberhaus 116 Mal eingenetzt und somit bereits illustre Namen wie Andreas Möller (110), Lothar Emmerich (115) oder Jürgen Klinsmann (ebenfalls 110) überholt. Unter den noch aktiven Bundesliga-Kickern liegt Ibisevic auf Rang vier, hinter Claudio Pizarro, Robert Lewandowski und Mario Gomez aber noch vor Thomas Müller, Marco Reus und Arjen Robben. Insgesamt waren in der langen Bundesliga-Historie nur drei ausländische Torjäger erfolgreicher: Die eben genannten Pizarro und Lewandowski sowie Ex-Bayer Giovane Elber.

So viel zu den Zahlen: Denn neben den Toren zählen in Berlin auch die zwischenmenschlichen Fähigkeiten des Mannes mit der Rückennummer 19. Als Spielführer geht der zweifache Familienvater voran und zieht die jüngeren Spieler mit. Wie beispielsweise seinen Sturmpartner vom Hannover-Auftritt, Davie Selke. Der 23-Jährige schwärmte nach der Partie von seinem über zehn Jahre älteren Kollegen: „Ibisevic und ich verstehen uns auf und neben dem Platz“, sagte der frühere Leipziger und ergänzte: „Ich kann noch eine Menge von ihm lernen.“

Das dürfte der Bosnier mit Wohlwollen registriert haben. Ebenso glücklich wird er darüber sein, bereits jetzt so häufig über eigene Treffer gejubelt zu haben wie in der kompletten Vorsaison. Die Liaison zwischen ihm und der Hertha könnte also noch länger dauern. va