Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Reisacher baut auf 36 000 Quadratmet­ern

Das BMW-Autohaus errichtet in Lechhausen eine neue Niederlass­ung. Mit der größten Investitio­n der Firmengesc­hichte will sich das Unternehme­n für die Zukunft rüsten. Auch an autonomes Fahren wird schon gedacht

- VON ANDREA WENZEL

Dass das BMW-Autohaus Reisacher im Lechhauser Industrieg­ebiet seine neue Augsburg-Zentrale bauen will, ist längst bekannt. Dass dafür die beiden Standorte in der Stätzlinge­rsowie in der Bergiusstr­aße aufgelöst und deren Angebot damit zentriert werden soll, ebenfalls. In welchen Dimensione­n das Familienun­ternehmen mit Sitz in Memmingen bauen will, war bislang allerdings nicht durchgesic­kert. Beim Spatenstic­h am Donnerstag gab Inhaber Peter Reisacher nun aber weitere Details bekannt.

In der Ammannstra­ße hat das Unternehme­n, das zu den fünf absatzstär­ksten BMW–Autohäuser­n in Deutschlan­d gehört, ein 36 000 Quadratmet­er großes Grundstück und wird es mit einem mehrgliedr­igen Gebäudekom­plex bebauen. Entstehen sollen ein zweitstöck­iger Verkaufsra­um für Neu- und Gebrauchtw­agen, ein Gebäude für die Marke Mini und Motorräder sowie ein dreistöcki­ger Werkstattk­omplex, der mit seinen rund 24 Metern Höhe wohl deutlich herausstec­hen wird,

Damit die Wege für Mitarbeite­r und Kunden trotz der Größe des Hauses kurz sind, werden die Gebäude intelligen­t miteinande­r verbunden und die Innenaufte­ilung entspreche­nd gestaltet. Fertigstel­lung soll zum Ende des ersten Quartals 2020 sein, die Investitio­nssumme bewegt sich laut Peter Reisacher im hohen zweistelli­gen Millionenb­ereich. „Es ist die größte Investitio­n der Firmengesc­hichte“, sagt er.

es so weit kommt, war für Reisacher bereits 2012 klar, als das Familienun­ternehmen das Autohaus Augsburg übernahm. „Wir haben damals schon konkrete Pläne für Augsburg entwickelt und uns war klar, dass wir ein neues, effiziente­s Gebäude brauchen, wenn wir bestehen bleiben wollen“, so Reisacher. „Wachsen oder Weichen“, fasst er zusammen. Der Neubau sei deshalb eine logische Konsequenz und genau auf die Anforderun­gen des Markts abgestimmt. Dazu gehören automatisi­erte Prozesse, um dem Kostendruc­k der Branche entgegenzu­wirken, aber auch effiziente­re Strukturen, um den Service für den Kunden zu verbessern. Hier soll auch das Reifen- und Radlager seinen Beitrag leisten. Es belegt die dritte Etage des Werkstattk­omplegekau­ft xes und bietet Platz für bis zu 16 000 Reifensätz­e. Sie können vor Ort automatisc­h gewaschen, gelagert und bei Bedarf vollautoma­tisch an einen der 55 Arbeitsplä­tze in der Werkstatt transporti­ert werden. Und auch an anderen Stellen setzt Reisacher auf die Zukunft. So bereitet man sich technisch wie auch im Serviceber­eich bereits auf das Thema autonomes Fahren vor.

Ist der Neubau fertig, werden rund 150 Mitarbeite­r (bislang 110) die etwa 18000 Kunden betreuen – zentral von einem Standort aus. Denn: Große Zentren mit viel Auswahl und Kompetenz sind gefragt, ein kleinteili­ges System wie bisher dagegen überholt. Dass das Autohaus an sich auch in Zeiten des Onlinehand­els gefragt bleiben wird, davon ist Reissacher aber überDass zeugt. „Ein Auto ist immer etwas Physisches, was der Kunde anfassen und erleben will. Und sie werden es auch nie in einen Karton packen und einfach mit der Post verschicke­n können.“

 ?? Foto: Autohaus Reisacher GmbH ?? So soll die neue BMW-Zentrale des Autohaus Reisacher aussehen. Allein in der zweiten Etage, dem Verkaufsra­um für Gebrauchtw­agen, ist Platz für rund 200 Fahrzeuge.
Foto: Autohaus Reisacher GmbH So soll die neue BMW-Zentrale des Autohaus Reisacher aussehen. Allein in der zweiten Etage, dem Verkaufsra­um für Gebrauchtw­agen, ist Platz für rund 200 Fahrzeuge.

Newspapers in German

Newspapers from Germany