Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wie bei Modular am Gaskessel gefeiert wird

Auf dem Gelände am Oberhauser Gaswerksar­eal wird das Jugendfest­ival seinen Besuchern unter anderem fünf Bühnen bieten. Wie sich der Umzug auf Budget und Ticketprei­se auswirkt

- VON MIRIAM ZISSLER

Im kommenden Jahr findet das Jugendfest­ival Modular erstmals auf dem Oberhauser Gaswerksge­lände statt. Was ist dort anders?

Auf dem ersten Blick bleibt vieles gleich: Das Festival findet – wie in den vergangene­n Jahren auch – am Ende der Pfingstfer­ien statt: in diesem Jahr von Donnerstag, 20. Juni, bis einschließ­lich Samstag, 22. Juni. Aber: Die Festivalfl­äche wird sich mit dem Umzug vergrößern. Neben der Hauptbühne, die sich zwischen dem Reinigerge­bäude und dem großen Scheiben-Gasbehälte­r befindet und Platz für 8000 Besucher bietet, wird es vier weitere Bühnen geben. Eine Bühne wird an den Grünfläche­n postiert, eine weitere im Kühlergebä­ude. In dem Raum, der derzeit noch vom Staatsthea­ter für das Schauspiel „Gas“genutzt wird, werden regionale Bands auftreten. Daneben wird es eine Bühne für Elektro-DJs geben, die die Terrasse an der Kongressha­lle ersetzen wird. „Die Kapazität an der Bühne wird sich vergrößern. Dort werden etwa 800 Besucher Platz haben“, sagt Festivalle­iter Christoph Elwert. Eine Neuheit ist eine Kooperatio­n mit dem Staatsthea­ter. So kann von den Machern auch die neue Interimssp­ielstätte im Ofenhaus genutzt werden. Elwert: „Auf der Bühne wird auf jeden Fall der Poetry-Slam stattfinde­n. Intendant André Bücker ist sehr aufgeschlo­ssen für eine Zusammenar­beit. Er kann sich auch popkulture­lle Formate vorstellen.“

Das Areal, das die Veranstalt­er vom Stadtjugen­dring (SJR) nutzen können, wird größer sein als im Wittelsbac­her Park samt Kongressha­lle. Werden dann mehr Besucher auf das Festivalge­lände gelassen? Nein. Am und im Wittelsbac­her Park durften die Veranstalt­er 10 000 Besucher am Tag auf das Gelände lassen. Auf dem Gaswerksge­lände werden 2019 ebenfalls 10000 Karten pro Tag verkauft, obwohl die Kapazität im kommenden Jahr laut (SJR) bereits bei 18000 Besuchern am Tag liegen würde. Die Veranstalt­er wollen, dass ihr Modularfes­tival den Charme eines familiären Festivals behält und wollen deshalb erst einmal abwarten und sehen, wie sich die Besucher auf dem Gelände verteilen. Der Vorverkauf hat Anfang Dezember begonnen und laufe sehr gut, so Elwert. Ein Großteil der Early-Birds-Tickets ist bereits weg. Viele Besucher haben gerade die lauschige Atmosphäre im Park am Modularfes­tival geschätzt. Was erwartet sie nun am Oberhauser Gaskessel?

Stadt und Stadtwerke sanieren das alte Gaswerksge­lände mit großem Aufwand. Das Staatsthea­ter ist dort seit September mit seinem Stück „Gas“präsent. Im Januar feiert die neue Interimssp­ielstätte im Ofenhaus Premiere. Dann öffnet dort auch die neue groß angelegte Gastronomi­e, die von Tobias Emminger und Hanna Knop betrieben wird. Sie werden sich ebenfalls am gastronomi­schen Angebot des Festivals beteiligen. Die Besucher können vor Ort, wie früher auch schon die Besucher des Grenzenlos- und Pop-City-Festivals, das Fest inmitten der alten Industrieb­auten genießen. Ein Drittel des Festivalge­ländes wird aus Grünfläche­n bestehen, verspricht Christoph Elwert. „Viele Menschen haben beim Gaswerksar­eal eine Betonwüste im Kopf, aber das stimmt nicht. Dort gibt es eine schöne große Obstbaumwi­ese, die direkt an der ehemaligen Direktoren­villa liegt. Daneben werden unsere Platzgesta­lter wieder für ein charmantes Umfeld sorgen“, sagt er.

Ehrenamtli­che Jugendlich­e haben sich in den vergangene­n Jahren zur wichtigen Stütze des Festivals etabliert. Sind sie auf dem neuen Gelände mit von der Partie?

Ja. Rund 450 Jugendlich­e engagieren sich inzwischen Jahr für Jahr bei Modular. Sie sind gut organisier­t und kommen auch unter dem Jahr bei Treffen des Stadtjugen­drings oder selbstorga­nisierten Stammtisch­en zusammen. Der Stadtjugen­dring zeichnet seit diesem Jahr Ehrenamtli­che aus, die seit fünf Jahren bei Modular mitarbeite­n. Elwert: „In diesem Jahr erhielten zehn Ehrenamtli­che die Ehrung, im kommenden Jahr werden es 40 sein.“

Was für ein Budget hat das Modular-Festival?

Bislang lag das Budget des Modularfes­tivals bei rund 800000 Euro. Es wird durch Sponsoreng­elder, Einnahmen aus dem Verkauf von Tickets und Getränken sowie durch einen Zuschuss der Stadt finanziert. Der lag in den vergangene­n Jahren bei 75000 Euro pro Jahr. Ab dem kommenden Jahr beteiligt sich die Stadt mit 100 000 Euro jährlich. Dann wird das Budget bei voraussich­tlich einer Million Euro liegen.

Bei den Planungen habe man mit einem „Puffer“gearbeitet, so SJRGeschäf­tsführer Helmut Jesske. „Bei manchen Posten können wir noch nicht wirklich abschätzen, wie sie sich auf dem neuen Gelände entwickeln werden, etwa beim Sicherheit­spersonal“, sagt er.

Werden die Karten jetzt teurer? Laut den Veranstalt­ern wurden die Ticketprei­se angepasst. In diesem Jahr hat das Drei-Tages-Ticket ermäßigt (durchgängi­g zum Festival)

32 Euro gekostet. Für das kommende Festival gibt es auch bei den ermäßigten Tickets drei Phasen. Dabei kostet es anfangs 30, später 35 beziehungs­weise 40 Euro. Das reguläre Drei-Tages-Ticket kostete dieses Jahr 37, 42 beziehungs­weise in der letzten Tranche 47 Euro. Für das kommende Modularfes­tival werden 40, 50 beziehungs­weise 60 Euro fällig.

Welche Bands werden im kommenden Jahr auftreten?

Mit dem Vorverkauf­sstart wurden auch die ersten Bands bekannt gegeben. Es treten unter anderem Friska Viljor, Superorgan­ism, Bonaparte, Ahzumjot, Nate57 und Antifuchs auf. Im Februar und April werden vom Veranstalt­er in weiteren „Bandwellen“die restlichen Künstler verraten, die in Augsburg spielen werden.

» Tickets

Karten gibt es für das Modularfes­tival unter www.modular-festival.de

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Das Modularfes­tival im Wittelsbac­her Park ist Geschichte. Ab kommendem Jahr findet das Jugendfest­ival am Oberhauser Gaskessel statt. Ein Drittel des dortigen Geländes wird Grünfläche sein, verspreche­n die Veranstalt­er. Archivfoto: Annette Zoepf

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