Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ledvance: Was passiert mit dem Areal?
90 000 Quadratmeter stehen nach dem Rückzug des Lampenherstellers bald leer. Es gibt reichlich Spekulationen über die Zukunft des Geländes. Eine bestimmte Nutzung scheint jedoch so gut wie ausgeschlossen
Auf dem Areal des Lampenherstellers Ledvance wird derzeit „besenrein“gemacht. So hat Unternehmenssprecher Lars Stühlen vor wenigen Tagen die laufenden Arbeiten vor Ort beschrieben, bei denen Maschinen abgebaut, Lager geleert, die Glaswanne entfernt und Möbel entsorgt werden. Wer am Werksgelände in der Berliner Allee vorbeifährt, kann die Arbeiten durch den Zaun hindurch beobachten.
Es scheint, als würde das 90000 Quadratmeter große Areal entlang des Lechs und seine Gebäude gerade für einen Verkauf schick gemacht. Doch konkrete Pläne, was mit dem Gelände passieren soll, gibt es nach wie vor nicht. „Beim Werk prüfen wir weiterhin alle Optionen und sind auf kein Zeitfenster festgelegt“, sagt Sprecher Stühlen auf Nachfrage. Anders sehe es beim Logistikzentrum (Steinerne Furt) und dem Bereich Maschinenbau aus. „Hier warten wir zwar noch die Angebote ab, die bis Weihnachten eingehen. Wir wollen dann aber Anfang nächsten Jahres eine Entscheidung treffen“, heißt es seitens des Unternehmens. Logistik und Maschinenbau laufen noch bis Ende 2019 beziehungsweise September 2020 weiter, sollen aber verkauft werden.
Zurück zum Werksgelände: Hört man sich bei möglichen Investoren nach deren Interesse dafür um, stößt man durchaus auf positive Stimmen. Was später einmal hier angesiedelt werden könnte, bleibt dabei aber Spekulation. Von der Niederlassung eines Logistikers über die Vermietung der Hallen und Büros an Unternehmen bis hin zum Abriss der Gebäude und einer Neubebauung für Gewerbe reichen die Ideen. Lediglich einer Wohnbebauung erteilen die Branchenkenner eine Absage.
Eine solche strebt auch die Stadt nicht an. Zwar gibt es keinen Bebauungsplan für das Areal, doch die derzeitige gewerbliche Prägung gebe den Rahmen für künftige Nutzungen vor, so Wirtschaftsreferentin Eva Weber. Aus Sicht der Stadt soll demnach auf dem Gelände entlang der Berliner Allee ein Areal mit hochwertiger gewerblicher Nutzung mit einer Durchlässigkeit zum Lech und mit Grünverbindungen entstehen.
Wie lange es dauern wird, bis konkrete Pläne und deren Umsetzung vorliegen, kann Weber nur schlecht einschätzen. „Das Tempo bestimmt der Eigentümer. Grundlegend sind bei unserer Einschätzung auch Untersuchungen beispielsweise zur Altlastensituation und Ähnlichem“, so Weber. Immer wieder kam das unbestätigte Gerücht auf, der Boden könnte mir Quecksilber kontaminiert sein. kauf an Ledvance sind es heute noch etwa 650 im Werk und 100 in der Logistik. Viele von ihnen sind jetzt auf der Suche nach neuen Jobs. Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sind gut. Für die rund 200 ungelernten Kräfte bietet die Agentur für Arbeit Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote an.
● Umbau Insgesamt streicht Ledvance 1300 von 2300 Stellen in ganz Deutschland. Die schlechten Marktbedingungen werden als Gründe angegeben. Die Standorte Augsburg und Berlin schließen ganz.