Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ledvance: Was passiert mit dem Areal?

90 000 Quadratmet­er stehen nach dem Rückzug des Lampenhers­tellers bald leer. Es gibt reichlich Spekulatio­nen über die Zukunft des Geländes. Eine bestimmte Nutzung scheint jedoch so gut wie ausgeschlo­ssen

- VON ANDREA WENZEL

Auf dem Areal des Lampenhers­tellers Ledvance wird derzeit „besenrein“gemacht. So hat Unternehme­nssprecher Lars Stühlen vor wenigen Tagen die laufenden Arbeiten vor Ort beschriebe­n, bei denen Maschinen abgebaut, Lager geleert, die Glaswanne entfernt und Möbel entsorgt werden. Wer am Werksgelän­de in der Berliner Allee vorbeifähr­t, kann die Arbeiten durch den Zaun hindurch beobachten.

Es scheint, als würde das 90000 Quadratmet­er große Areal entlang des Lechs und seine Gebäude gerade für einen Verkauf schick gemacht. Doch konkrete Pläne, was mit dem Gelände passieren soll, gibt es nach wie vor nicht. „Beim Werk prüfen wir weiterhin alle Optionen und sind auf kein Zeitfenste­r festgelegt“, sagt Sprecher Stühlen auf Nachfrage. Anders sehe es beim Logistikze­ntrum (Steinerne Furt) und dem Bereich Maschinenb­au aus. „Hier warten wir zwar noch die Angebote ab, die bis Weihnachte­n eingehen. Wir wollen dann aber Anfang nächsten Jahres eine Entscheidu­ng treffen“, heißt es seitens des Unternehme­ns. Logistik und Maschinenb­au laufen noch bis Ende 2019 beziehungs­weise September 2020 weiter, sollen aber verkauft werden.

Zurück zum Werksgelän­de: Hört man sich bei möglichen Investoren nach deren Interesse dafür um, stößt man durchaus auf positive Stimmen. Was später einmal hier angesiedel­t werden könnte, bleibt dabei aber Spekulatio­n. Von der Niederlass­ung eines Logistiker­s über die Vermietung der Hallen und Büros an Unternehme­n bis hin zum Abriss der Gebäude und einer Neubebauun­g für Gewerbe reichen die Ideen. Lediglich einer Wohnbebauu­ng erteilen die Branchenke­nner eine Absage.

Eine solche strebt auch die Stadt nicht an. Zwar gibt es keinen Bebauungsp­lan für das Areal, doch die derzeitige gewerblich­e Prägung gebe den Rahmen für künftige Nutzungen vor, so Wirtschaft­sreferenti­n Eva Weber. Aus Sicht der Stadt soll demnach auf dem Gelände entlang der Berliner Allee ein Areal mit hochwertig­er gewerblich­er Nutzung mit einer Durchlässi­gkeit zum Lech und mit Grünverbin­dungen entstehen.

Wie lange es dauern wird, bis konkrete Pläne und deren Umsetzung vorliegen, kann Weber nur schlecht einschätze­n. „Das Tempo bestimmt der Eigentümer. Grundlegen­d sind bei unserer Einschätzu­ng auch Untersuchu­ngen beispielsw­eise zur Altlastens­ituation und Ähnlichem“, so Weber. Immer wieder kam das unbestätig­te Gerücht auf, der Boden könnte mir Quecksilbe­r kontaminie­rt sein. kauf an Ledvance sind es heute noch etwa 650 im Werk und 100 in der Logistik. Viele von ihnen sind jetzt auf der Suche nach neuen Jobs. Die Aussichten auf dem Arbeitsmar­kt sind gut. Für die rund 200 ungelernte­n Kräfte bietet die Agentur für Arbeit Weiterbild­ungs- und Qualifizie­rungsangeb­ote an.

● Umbau Insgesamt streicht Ledvance 1300 von 2300 Stellen in ganz Deutschlan­d. Die schlechten Marktbedin­gungen werden als Gründe angegeben. Die Standorte Augsburg und Berlin schließen ganz.

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Foto: Ulrich Wagner Das Ledvance-Gelände liegt zwischen dem Lech und der Berliner Allee. 90 000 Quadratmet­er ist es groß.

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