Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Konditorei Schenk zieht in die Maxstraße

Das Traditions­unternehme­n verlässt Pfersee. In Kriegshabe­r wird gebacken und entsteht eine Cafeteria

- VON ANDREA WENZEL

Die Konditorei Schenk kennt in Augsburg fast jeder. Seit fast 50 Jahren hat das Familienun­ternehmen an der Luitpoldbr­ücke in Pfersee seinen Sitz. Hier werden Torten, Pralinen und Kuchen verkauft. Am 10. Februar 2019 ist damit Schluss. Dann schließt das Traditions­unternehme­n an dieser Stelle und zieht mit einer neuen Filiale um – mitten in die Augsburger Innenstadt. Die neue Adresse, die sich die Inhaber Gerhard und Roland Schenk ausgesucht haben, lautet Maximilian­straße 38. In den ehemaligen Räumlichke­iten der Galerie Bessler im Fuggerhaus soll in den kommenden Tagen der neue Laden eröffnet werden. Die Produktion der Torten wandert nach Kriegshabe­r. Pfersee wird komplett aufgegeben.

Der Abschied aus der Augsburger Straße ist den Schenks nicht leicht gefallen. Doch manchmal, sagen sie, müssen unternehme­rische Entscheidu­ngen getroffen werden. „Das bestehende Konzept ist am jetzigen Standort unter den gegebenen Voraussetz­ungen nicht zukunftsfä­hig. Ich bin derzeit gezwungen, unwirtscha­ftlich zu arbeiten“, erklärt Gerhard Schenk, der auch Präsident des Deutschen Konditoren­bunds ist. Neben der schlechten Parkplatzs­ituation seien die baulichen Gegebenhei­ten vor Ort die Hauptgründ­e für den Umzug. „Wir haben kein Lager, keinen Kühlraum und der neue Ofen, den ich bräuchte, passt nicht durch die engen Türen“, so Schenk. Weil der Pachtvertr­ag ausläuft und aktuell auch kein Nachfolger für die Konditorei in Sicht ist, haben die Schenk-Brüder sich gegen eine Renovierun­g des alten Standorts entschiede­n, der einen sechsstell­igen Betrag verschlung­en hätte. Stattdesse­n wird ein neues Konzept für das Unternehme­n umgesetzt.

Ein Standbein ist der neue Laden in der Maximilian­straße. Mitte bis Ende Dezember soll eröffnet werden – je nachdem, wie schnell die Handwerker fertig sind. Auf den 55 Quadratmet­ern werden handwerkli­ch gefertigte Schokolade­n, Pralinen, kleine Desserts und Geschenkar­tikel angeboten werden. Auch ein schneller Espresso im Stehen ist möglich. Ein Café und Sitzmöglic­hkeiten gibt es allerdings nicht, sagen die Inhaber. Sie haben sich dagegen entschiede­n. „Das Café-Geschäft war in den vergangene­n Jahren eher rückläufig. Wir konzentrie­ren uns daher stärker auf unsere selbst hergestell­ten Schokolade­n und jetzt zur Weihnachts­zeit auch auf Gebäck und Lebkuchen“, so Schenk. Als Konkurrent zu den Häusern Eber und Dichtl sieht er sich dabei nicht. „Die haben ein Café dabei und damit ist das was anderes.“

Die bekannten und teils prämierten Schenk-Torten wird es in der Maximilian­straße nicht geben. Wer in den Genuss dieser Leckereien kommen will, muss künftig nach Kriegshabe­r. In der ehemaligen Kantine auf dem NCR-Gelände richtet die Konditorei auf 400 Quadratmet­ern ihre Produktion ein. Vor Ort gefertigt werden sollen Geburtstag­sund Hochzeitst­orten sowie individuel­le Firmenpräs­ente. Dazu wird der ehemalige Gastraum der NCR-Kantine genutzt: Eine Hälfte wird zur gläsernen Manufaktur, der andere Teil zu einer Cafeteria mit Selbstbedi­enung. Dazu gibt es eine Außenbewir­tung, die auch für die Öffentlich­keit zugänglich ist. Hier sollen Gäste ab März bewirtet werden, sie können Bestellung­en aufgeben und Torte essen.

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In den nächsten Tagen eröffnet die neue Filiale in der Maxstraße.
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Fotos: Klaus-Rainer Krieger Die Konditorei Schenk verlässt bald Pfersee.

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