Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Gersthofen erwirbt Gymnasium
Die Stadt und der Landkreis einigen sich auf einen Grundstückstausch, von dem sich beide Seiten Vorteile versprechen. Darüber hinaus fließen 1,5 Millionen Euro
Besiegelt ist nun der Grundstückstausch zwischen der Stadt Gersthofen und dem Landkreis Augsburg. Damit ist der Weg frei für den Neubau des Paul-KleeGymnasiums auf dem jetzigen Festplatz. Die neue Schule soll nach bisherigen Schätzungen rund 70 Millionen Euro kosten.
Ursprünglich sollte das PaulKlee-Gymnasium Gersthofen saniert und erweitert werden, die Planer hatten sich schon an die Arbeit gemacht. Nachdem die Stadt Gersthofen dann doch die Bereitschaft signalisiert hatte, den Festplatz für einen Neubau zur Verfügung zu stellen, wurden die Planungen dafür aber gestoppt. Der Landkreis Augsburg und die Stadt Gersthofen vereinbarten, einen Grundstückstausch vorzunehmen. Der Neubau des wird seither auf dem Gelände des Festplatzes geplant und soll bis Anfang 2024 fertiggestellt sein.
Die neue Schule für rund 1000 Gymnasiasten soll aus drei ineinander übergehenden dreigeschossigen Baukörpern mit Lichthöfen und einer halb abgesenkten Turnhalle bestehen. Vorgesehen sind insgesamt 47 Klassenzimmer und Ausweichräume, weil das neue Gersthofer Gymnasium fünfzügig werden soll. Für ausreichend Parkplätze soll eine Tiefgarage (90 Plätze) sorgen.
Nachdem der Bauausschuss des Landkreises grünes Licht gegeben hatte, unterschrieben Landrat Martin Sailer und Bürgermeister Michael Wörle nun die Genehmigung des Notarvertrags. „Damit haben wir einen weiteren Meilenstein im Zuge des Neubaus des Paul-Klee-Gymnasiums erreicht. Durch den Tausch der Grundstücke konnten dafür in Zusammenarbeit mit der Stadt Gersthofen optimale Bedingungen geschaffen werden“, so Landrat Martin Sailer.
Die Stadt Gersthofen erhält bei dem Tausch nicht nur das jetzige Schulgrundstück, sondern auch das darauf stehende heutige Gymnasium. Für dieses könnte die Stadt zumindest zum Teil durchaus Verwendung haben, verdeutlichte Gersthofens Rathauschef Michael Wörle gegenüber unserer Zeitung. Eine Überlegung ist, dass das JuGymnasiums gendzentrum in die Nebengebäude der Dreifachturnhalle zieht, die eventuell noch erweitert werden müssten. Das Juze könne dann die Halle nutzen, ebenso wie Sportvereine.
Die jetzige Mensa des Gymnasiums, die erst Jahre später errichtet wurde, könnte in Zukunft von der benachbarten Mittelschule benutzt werden, so Wörle weiter. Gebäude, die nicht mehr benötigt würden, könne man ganz oder teilweise abreißen. Fix sei aber noch nichts. Stadtverwaltung und Stadtrat würden sich im kommenden Jahr mit einer neuen Verwendung für das alte Gymnasium beschäftigen – fünf Jahre vor dem geplanten Umzug in das neue. Wörle: „Wir fangen nicht erst an, uns Gedanken zu machen, wenn das Schulhaus leer ist.“
Wesentlich für alle Zukunftsüberlegungen ist der Zustand der Schule. Hierzu wird die Verwaltung in den kommenden Monaten die Unterlagen auswerten, die ihr der Landkreis überlassen hat. Für die inzwischen verworfenen Umbaupläne wurde nämlich die Bausubstanz des jetzigen Paul-Klee-Gymnasiums untersucht. Dass der Landkreis die Ergebnisse dieser Vorarbeiten mit der Stadt teilt, ist Bestandteil des Tauschgeschäftes.
Für die Überlassung der Pläne lege die Stadt 1,5 Millionen Euro drauf, so Wörle gestern. Darüber hinaus müsste Gersthofen noch einmal zahlen, falls der Freistaat Zuschüsse für das Mensa-Gebäude zurückfordert, weil dieses nicht mehr vom Gymnasium benutzt wird. Ob das so kommt, ist offen.
Ideen für die Nutzung des Gebäudekomplexes