Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Schäffler tanzen zu Ehren der Lokalpromi­nenz

Etwa 500 Besucher versammelt­en sich, um die Schäffler vor dem Rathaus in Dinkelsche­rben tanzen zu sehen. Die Clowns sorgten mit ihren Witzen über die anwesenden Politiker für einige Lacher

- VON FELICITAS LACHMAYR

Dinkelsche­rben Schon ein paar Wochen sind die Schäffler in diesem Jahr unterwegs, aber immer noch kommen bis zu 500 Menschen, zum Zuschauen. Das lag am besonderen Programm: Diesmal waren die Lokalpolit­iker an der Reihe.

Sie wurden von den Schäfflerc­lowns am Sonntagnac­hmittag vor dem Dinkelsche­rber Rathaus durch den Kakao gezogen. Als Familie Schäffler betraten die Clowns die Bühne und machten sich über einzelne Politiker lustig. Landtagsab­geordnete Simone Strohmayr wurde als Mutter von drei Kindern als „fruchtbare­r Rebstock“betitelt und für ihren Einsatz in allen Bereichen gelobt. Da werde sie sich bestimmt auch für das Altenheim in Dinkelsche­rben stark machen, spekuliert­en die Clowns. Denn da sei genauso wie am Dinkelsche­rber Kanalsyste­m „Not am Rohr“.

Die Spaßmacher lobten den Landtagsab­geordneten Fabian Mehring, weil „der jetzt auch etwas das Altenheim springen lassen will“und ernteten dafür kräftigen Applaus vom Publikum.

Ansonsten hielten sich die Lacher in Grenzen. Den Namen des Landtagsab­geordneten Peter Tomaschko missversta­nd die schwerhöri­ge Clowns-Mutter, die zwischenze­itlich mit dem „süßen Landrat“Martin Sailer flirtete, als „Tomatenpes­to“und der Bundestags­abgeordnet­e Hansjörg Durz wurde in „Herr Furz“umbenannt. Es folgten ein paar Witze über die AfD und dann standen die Clowns auch schon nicht mehr im Mittelpunk­t.

Die 500 Besucher, die sich auf dem Marktplatz vor dem Dinkelsche­rber Rathaus versammelt­en, freuten sich über den gelungenen Tanz der Schäffler zu Ehren der anwesenden Landkreisp­rominenz.

In traditione­ll rot-schwarz-weißem Gewand hüpften und drehten sich die 42 Schäffler zu Marschmusi­k im Kreis und führten eine Tanzfigur nach der anderen auf. Das Publikum klatschte begeistert im Takt und jubelte über die gelungenen Formatione­n, die es nur alle sieben Jahre in Dinkelsche­rben zu sehen gibt.

Karlheinz Lutz, Präsident der Schäffler, eröffnete den Ehrentanz und begrüßte die anwesenden Bürgermeis­ter, Landtags- und Kreistagsa­bgeordnete, Pfarrer und Gemeinderä­te. Ihnen zu Ehren tanzten die Schäffler nicht nur. Sie tranken auch auf das Wohl jedes einzelnen Landkreisp­romis.

Dafür stiegen die Reifenschw­inger, umringt von Tänzern, nacheinand­er auf ein großes Fass und schwangen ihre Reifen so, dass die daran befestigte­n Schnapsglä­ser nichts verschütte­ten.

So manch gewagter Wurf ging daneben und nach dem vierten Schnaps geriet auch der Name des ein oder anderen Bürgermeis­ters in Vergessenh­eit. Aber davon ließen sich die Reifenschw­inger nicht entmutigen. Sie tranken weiter auf das Wohl der anwesenden Gäste und warfen die leeren Gläser hinter sich. Während die Schäffler tanzten, zogen die Schäfflerc­lowns durchs Pufür blikum, verteilten Küsse und sammelten Spenden. Die Spaßmacher sind die eigentlich­en Stars des Schäfflert­anzes, der seinen Ursprung in München hat und seit 1893 in Dinkelsche­rben aufgeführt wird.

Die Schäffler, also die Zunft der Fassmacher, ziehen noch bis zum Faschingsd­ienstag im Augsburger Land von Dorf zu Dorf und präsentier­en ihren Tanz vor Publikum. Danach heißt es wieder: sieben Jahre warten.

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Fotos: Andreas Lode Die 42 Schäffler traten in traditione­ll rot-schwarz-weißem Gewand auf. Unter den Zuschauern waren diesmal auch einige Lokalpolit­iker aus dem Landkreis.
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Rund 500 Menschen kamen, um die Tänze zu bewundern – und die Clowns zu hören.

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