Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Straßenaus­bau: Mehring widerspric­ht Higl

Kontrovers­e über Finanzieru­ng von Sanierunge­n

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Meitingen Der FW-Landtagsab­geordneter Fabian Mehring widerspric­ht Meitingens Bürgermeis­ter, der nach der Abschaffun­g der Straßenaus­baubeiträg­e die Sanierung der Herbertsho­fer Mühlstraße in Gefahr sieht. Wie der Meitinger Landespoli­tiker und Gemeindera­t erklärt, handelt es sich bei diesem Projekt um einen Sonderfall, für den ohnehin keine Anliegerbe­iträge erhoben werden sollten.

„Schon wenige Jahre nach dem Bau der Mühlstraße wurde gutachterl­ich festgestel­lt, dass der Einbau von Elektroofe­nschlacke misslungen ist. Obwohl man das seit dem Beginn der 1990er-Jahre wusste, wurde 25 Jahre lang nichts unternomme­n. Nach Ablauf dieser Frist hätten nach alter Rechtslage nun die Anlieger für die Misere zahlen müssen. Damit dieses Versäumnis der Marktgemei­nde nicht auf den Geldbeutel der Grundstück­seigentüme­r schlägt, hatten wir uns daher ohnehin fraktionsü­bergreifen­d darauf verständig­t, die Maßnahme in Teilstücke­n zu absolviere­n, sodass niemand hätte zahlen müssen. „Jetzt den Anschein zu erwecken, durch die Abschaffun­g der Straßenaus­baubeiträg­e würde Geld fehlen, das man ohnehin nicht eintreiben wollte, ist sachlich falsch“, schreibt Mehring in einer Pressemitt­eilung. Das Pro- blem der Mühlstraße sei durch die mehr als zwei Jahrzehnte dauerende Untätigkei­t im Meitinger Rathaus entstanden, betont Mehring.

Wie in unserer Wochenenda­usgabe berichtet, will Higl das Thema Straßensan­ierungen in Meitingen im Marktgemei­nderat grundsätzl­ich beleuchten und beurteilen, weil angesichts der weggefalle­nen Beiträge der Hauseigent­ümer weniger Geld zur Verfügung steht. Gleichzeit­ig steigen die Preise für Straßenarb­eiten. Bislang werden in Meitingen die Straßen anhand einer Prioritäte­nliste saniert.

Vom Freistaat sollen die Kommunen ab 2020 jährlich 150 Millionen für den Straßenbau erhalten. Entspreche­nd einer Beispielre­chnung des bayerische­n Städtetage­s könnte eine Kommune wie Meitingen jährlich mit 100000 bis 150000 Euro rechnen. Higl schätzt, dass mit diesem Geld beim aktuellen Preisnivea­u gerade mal 60 Meter Straße gemacht werden könnten.

Die Beispielre­chnung des Meitinger Rathausche­fs kritisiert Mehring: „Die Entscheidu­ng hierüber fällt erst nächste Woche im Ministerra­t. Ich halte nichts davon, schon heute eine Regelung zu kritisiere­n, deren Details noch nicht einmal beschlosse­n wurden.“

Hinsichtli­ch der Mühlstraße will der Meitinger Abgeordnet­e nunmehr versuchen in München einen Zuschuss zur Sanierung aus Landesmitt­eln zu erreichen: „Die Probleme mit der Elektroofe­nschlacke stellen einen Sonderfall dar, für den die Bürger sowieso nichts bezahlen müssen, wofür aber auch die Gemeinde nicht alleine zur Kasse gebeten werden sollte“, findet der Parlamenta­rier.

Durch wegfallend­e Beiträge der Hauseigent­ümer steht weniger Geld zur Verfügung

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