Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die Schülerin
„Alleine kann ich die Welt nicht verändern“
Annika Köhler, 16, Dießen am Ammersee, Schülerin, Teilnehmerin der #FridaysforFutureProteste
„Der Umwelt zuliebe schwänze ich freitags die Schule. Das bedeutet nicht, dass ich während des Unterrichts alleine zu Hause auf der Couch sitze. Stattdessen fahren meine Mitschüler und ich zu Demonstrationen der Initiative #FridaysforFuture. Was ich mir vor allem wünsche, ist ein schneller Ausstieg aus der Kohle-Industrie. Schließlich haben wir dazu die nötigen erneuerbaren Energien. Die Politik muss endlich erkennen, dass das Klima in allen Bereichen Priorität haben muss. Aber alleine kann man die Welt nicht verändern. Deshalb finde ich es wichtig, das Problem von mehreren Seiten anzugreifen. Wir protestieren also einerseits, damit uns die Politik wahrnimmt. Andererseits achten wir in der Schule darauf, die Umwelt zu schonen. Wir fahren kaum Auto oder benutzen Recyclingpapier. Ich zum Beispiel habe einen relativ langen Schulweg, für den ich mit dem Bus oft über eine Stunde benötige. Trotzdem nehme ich manchmal das Fahrrad. Dass unsere Demonstrationen an Freitagen stattfinden, ist gut. Auch wenn an diesem Wochentag vielleicht weniger Leute Zeit haben, bekommen wir doch mehr Aufmerksamkeit als bei Samstags-Kundgebungen. Dafür müssen wir allerdings den Unterricht schwänzen. Um nicht allzu viel zu verpassen, teilt sich meine Klasse auf: An einem Freitag streikt die eine Hälfte, am darauffolgenden die andere.“