Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Motor von Flugzeug defekt
Ein Pilot und sein Begleiter geraten über Genderkingen in Schwierigkeiten
Genderkingen Dutzende von Feuerwehrleuten sowie mehrere Polizeibeamte, die Besatzungen von zwei Notarztfahrzeugen und zwei Rettungswagen stehen gespannt an der Piste des Flugplatzes Genderkingen. „Er versucht es jetzt“, sagt einer der Beobachter – und meint den Piloten, der mit einem Begleiter in einem Flugzeug schon längere Zeit über dem Gelände kreist. Die beiden Männer, beide 56 Jahre alt, haben ein Problem: Der Motor ist offenbar defekt, dreht nur noch auf Vollgas und lässt sich nicht abregeln. Dies hat der Pilot, der am Freitag bei bestem Wetter um etwa 10.40 Uhr gestartet war, dem Tower in Genderkingen mitgeteilt.
Es läuft ein großer Einsatz der Rettungskräfte an. Die Feuerwehr baut eine Löschwasserversorgung neben der Landebahn auf. An dieser stehen auch zwei Fahrzeuge bereit, die mit Wasserwerfern ausgestattet sind. Die Einsatzleitung hat Kreisbrandinspektor Jürgen Scheerer. Um 11.23 Uhr ist es so weit: Der Pilot wagt eine sogenannte Sicherheitslandung. Er schaltet den Motor aus und bringt die Maschine vom Typ Aqulia 210 im Segelflug auf den Asphalt. Sofort fahren mehrere Feuerwehrfahrzeuge los und folgen dem Flieger, bis dieser steht. Entwarnung.
Wenige Minuten später zeigt sich der Pilot Herbert Gerstacker entspannt: „Das üben wir permanent.“Er ist als Fluglehrer bei der Motorflugsportgruppe Donauwörth-Genderkingen aktiv.
Derweil ärgert sich Matthias Obermayer, Vorsitzender der Flugsportgruppe, nur über eine Tatsache: Die Maschine, die seit 2005 in Betrieb ist, habe erst im vorigen Jahr ein nagelneues Triebwerk erhalten. Nun müsse man schauen, was genau kaputtgegangen ist.