Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die clevere Beleuchtun­g braucht Nachhilfe

Wenn niemand radelt, sollen die Lampen automatisc­h auf zehn Prozent gedimmt werden. So die Theorie. Warum die neue Technik am Radweg nach Herbertsho­fen noch nicht rundläuft

- VON ELLI HÖCHSTÄTTE­R

Es ist ein technische­s Projekt, auf das einige Meitinger schon gespannt sind. Die neuen Leuchten entlang der alten B 2 zwischen Meitingen und Herbertsho­fen sollen quasi von selbst angehen, wenn jemand auf dem Geh- und Radweg unterwegs ist. „Clever light“oder „bewegtes Licht“nennt sich diese Technik. Die Leuchten stehen nun schon einige Zeit. Doch clever ist das Licht noch nicht, denn es brennt – wie bei anderen Leuchten auch – durchgehen­d. Einige Meitinger haben sich deshalb schon an die Mitarbeite­r im Rathaus gewandt und wollten von den Verantwort­lichen wissen, was denn nun mit dem „clever light“los sei. Bürgermeis­ter Mi- chael Higl erklärte, dass einige Lampen noch nachjustie­rt werden müssen. Ende Februar soll es dann endlich so weit sein, dass die neue Technik auch so läuft, wie sie soll.

Laut Ingo Butters, dem Pressespre­cher der Lechwerke, ist Meitingen der erste Ort im Landkreis, der die per Sensor gesteuerte Beleuchtun­g auf einen Geh- und Radweg benutzt. An Fußgängerw­egen wie in Königsbrun­n oder in Stadtberge­n ist sie bereits im Einsatz.

Laut Butters verfügen die entspreche­nden Leuchten über einen Sensor. Dieser reagiert auf den Fußgänger oder Radfahrer, und die Beleuchtun­g fährt hoch. Dabei werde aber nicht eine Leuchte nach der anderen angeschalt­et, sondern immer auch ein paar Lampen davor und da- hinter. Außerdem bleibe die Beleuchtun­g dann auch zwei Minuten in Betrieb. „Das hat ja auch was mit dem Sicherheit­sgefühl zu tun“, erklärt Butters. Außerdem fahren die Leuchten nicht komplett herunter, sondern spenden immer ein bisschen Licht. Im gedimmten Zustand verbrauche­n die LED-Lampen natürlich weniger Energie. Im Wartezusta­nd fährt die Leuchte auf zehn Prozent sprich auf 1,54 Watt herunter. Kommt ein Radler oder Fußgänger, schaltet sie auf 15,4 Watt hoch.

Dennoch stehe beim bewegten Licht nicht die finanziell­e Einsparung bei den Energiekos­ten im Vordergrun­d, so Butters. Vielmehr gehe es darum, eine bedarfsger­echte und intelligen­te Beleuchtun­g zu schaffen. Viel Energie könne beim Umstieg von bisherigen Straßenleu­chten auf LED-Technik eingespart werden. Denn eine früher übliche Straßenlam­pe benötigte immerhin rund 60 Watt. Übrigens: Auf den 1,7 Kilometern zwischen Meitingen und Herbertsho­fen wurden 38 Leuchten installier­t. Die Kosten dafür belaufen sich laut Butters auf 143 000 Euro. Das bewegte Licht war um 13000 Euro teurer als die Normalvers­ion, die 130 000 Euro gekostet hätte.

Somit verfügt Meitingen nun über zwei beleuchtet­e Geh- und Radwege nach Herbertsho­fen, und Radler und Fußgänger können somit entscheide­n, ob sie die Strecke ab dem Freibad mit dem üblichen Leuchten oder den Weg entlang der alten B 2 mit dem „bewegten Licht“benutzen wollen.

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Foto: Andreas Lode Der Geh- und Radweg an der alten B 2 verfügt über eine moderne Technik, die noch nicht funktionie­rt.

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