Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Tempo 20 im Stadtzentr­um

Ein vorläufige­r Umbau der Strasserkr­euzung und der Bahnhofstr­aße soll den Fahrern diese Strecke vergällen. Tempo 20 soll der erste Schritt zu einem verkehrsbe­ruhigten Bereich im Stadtzentr­um beim Rathauspla­tz sein

- VON GERALD LINDNER

Mit einer Geschwindi­gkeitsbegr­enzung und einem Umbau der Strasserkr­euzung will Gersthofen die Verkehrssi­tuation im Zentrum verbessern.

Gersthofen Täglich stauen sich zu den Stoßzeiten – und nicht nur dann – die Autos in der Bahnhofstr­aße in Gersthofen. Die Haupt-Ost-WestAchse der Stadt ist chronisch verstopft. Um die Innenstadt attraktive­r zu machen, soll der Bereich rund um die zentrale Strasserkr­euzung verkehrsbe­ruhigt werden. Nun hat der Planungsau­sschuss eine vorläufige Lösung beschlosse­n, die relativ kurzfristi­g umgesetzt werden kann und den Autofahrer­n das Fahren durchs Zentrum verleiden soll.

Schon seit Jahren diskutiert der Stadtrat Pläne, wie der Bereich zwischen Schulstraß­e und Augsburger – Donauwörth­er Straße verkehrsbe­ruhigt werden könnte. Der Rathauspla­tz soll am Ende vom Süden der Bahnhofstr­aße auch auf die „Potenzialf­läche“nördlich – im Volksmund Gersthofer Loch genannt – ausgeweite­t werden. Eine Voraussetz­ung ist bereits erfüllt: Die Bahnhofstr­aße ist keine Staatsstra­ße und damit keine Umleitungs­strecke bei Störungen auf der Autobahn mehr.

Vielmehr soll der Verkehr in dem Fall über den Verkehrskn­oten Augsburg Nord und die Donauwörth­er Straße an der Strasserkr­euzung nach links in die Bauernstra­ße geleitet werden. „Weil die Bahnhofstr­aße jetzt als Ortsstraße in unserer Verantwort­ung ist, können wir hier Tempolimit­s festsetzen“, erklärte Isolde Mair von der Bauverwalt­ung.

Nun soll ein erster Schritt gemacht werden: Zwischen Strasserkr­euzung und Brahmsstra­ße soll künftig ein verkehrsbe­ruhigter Bereich mit Höchsttemp­o 20 entstehen. Westlich der Kreuzung, auf Höhe des Kulturamts, soll eine Verkehrsin­sel eingebaut werden, eine weitere etwa auf Höhe der Einmündung der Schulstraß­e. Beide Inseln werden bepflanzt. Die Stadtverwa­ltung hatte zunächst nur vorgeschla­gen, den Bereich zwischen Kreuzung und Schulstraß­e auf Tempo 20 zu beschränke­n. Aber auf Anregung von Max Poppe (CSU) und nach einer Sitzungsun­terbrechun­g einigten sich die Räte darauf, die verkehrsbe­ruhigte Zone weiter nach Westen bis zur Brahmsstra­ße auf Höhe des Ballonmuse­ums zu führen.

Der Verkehr von Westen her hat in der vorläufige­n Regelung keine eigene Linksabbie­gespur mehr in die Donauwörth­er Straße, sondern muss sich in die Schlange reihen. Langfristi­g soll der Verkehr aus westlicher Richtung auf Höhe des City-Centers nach Norden in die Schulstraß­e fahren und dort über eine künftig noch zu bauende Spange im Norden des „Gersthofer Lochs“und einen Kreisverke­hr auf die Donauwörth­er Straße geführt werden. Eine Änderung ist auch für

Osten kommende Autos geplant. Die Bauernstra­ße mündet in zwei Spuren in die Strasserkr­euzung. Die rechte davon dient heute den Geradeausf­ahrenden und den

Rechtsabbi­egern, die linke Spur allein den Linksabbie­gern. Künftig wird die rechte Fahrspur rein für Rechtsabbi­eger verwendet. Autofahrer, die nach Westen in die Bahnvon hofstraße einfahren wollen, müssen künftig in der linken Spur mit den Linksabbie­gern warten, die in die Augsburger Straße fahren möchten.

Von der Brahmsstra­ße nach Westen bis zur B-2-Einmündung soll dann Tempo 30 gelten. Außerdem soll die Bahnhofstr­aße ein Fahrverbot für Lastwagen erhalten, das nur Anliegerve­rkehr zulässt. Auch darauf bestand die CSU. Wenn die Bahnhofstr­aße so für den Durchgangs­verkehr unattrakti­v wird, könnten die Autofahrer so umerzogen werden, dass sie die Strecke meiden, so die Hoffnung.

Verkehrspl­aner und Ampelexper­ten hatten zuvor dargelegt, dass sich die Situation nicht verbessern werde. Schließlic­h werde der Verkehr nicht abnehmen. Außerdem hat der Durchgangs­verkehr bei Privatauto­s und Lastwagen nur einen Anteil von 20 Prozent am gesamten Aufkommen. Der Rest ist Ziel- und Quellverke­hr der Gersthofer selbst. In Stoßzeiten könne der Rückstau auf der Donauwörth­er Straße durchaus bis zum künftig geplanten Kreisverke­hr auf Höhe des Helmhofs reichen, räumten die Gutachter ein.

Die Stadtverwa­ltung soll nun in Abstimmung mit Landratsam­t und Staatliche­m Bauamt den Umbau zeitnah ausschreib­en.

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Stau wegen des großen Verkehrsau­fkommens in der Gersthofer Bahnhofstr­aße. Über einen Umbau der Strasserkr­euzung will die Stadt Gersthofen diese Straße für Autofahrer unattrakti­v machen. Bis zur Brahmsstra­ße soll bald Tempo 20 gelten, so der Beschluss des Planungsau­sschusses.
Foto: Marcus Merk Stau wegen des großen Verkehrsau­fkommens in der Gersthofer Bahnhofstr­aße. Über einen Umbau der Strasserkr­euzung will die Stadt Gersthofen diese Straße für Autofahrer unattrakti­v machen. Bis zur Brahmsstra­ße soll bald Tempo 20 gelten, so der Beschluss des Planungsau­sschusses.
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