Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Rundgang auf der Theaterbaustelle
Die Arbeiten im Gebäude sind gigantisch. Der große Saal ist leer geräumt
Das Große Haus am Kennedyplatz in Augsburgs Innenstadt steht wie keine andere Einrichtung für den Theaterbetrieb in der Stadt. Seit Sommer 2016 ruht der Spielbetrieb. Aus Brandschutzgründen musste das Haus geschlossen werden. Die Sanierung des Gebäudes hat begonnen. Bis Ende 2023 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Bei einem Rundgang durch die Baustelle zeigt sich die Dimension der Arbeiten.
Das Große Haus, dessen Außenwände erhalten bleiben, gleicht im Inneren einem Trümmerfeld. Nur mit Fantasie ist an vielen Örtlichkeiten zu erahnen, dass hier über Jahrzehnte hinweg ein funktionierender Spielbetrieb geherrscht hat.
In den zurückliegenden Monaten ist im Großen Haus viel passiert. Aufzüge wurden demontiert. Die Schadstoffsanierung läuft. Teile der Bühnentechnik sind ausgebaut worden. Der eiserne Vorhang aus Stahl, der aus Brandschutzgründen extrem wichtig ist, ist geblieben. Nicht alles wurde im Innenbereich zerstört.
Die historische, denkmalgeschützte Ausstattung, zu der Bestuhlung und Wandverkleidung des Zuschauerraums gehören, wurde ausgebaut, eingelagert und wird teils restauriert. Die Ausstattung inklusive der Lüster im Foyer wird an gleicher Stelle im dann sanierten Gebäude wieder eingebaut. Schadstoffsanierung und Demontage sollen bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein, sagt Norbert Reinfuss. Er ist der zuständige Gesamtprojektleiter für die Theatersanierung im städtischen Baureferat. Im Jahr 2020 stehen als nächstes Großprojekt die ersten Rohbauarbeiten an. Es werden auch Provisorien installiert, um die Traglast während laufender Arbeiten zu gewährleisten.
Der Umbau des Großen Hauses ist mit 113 Millionen Euro kalkuliert. In einem zweiten Bauabschnitt entstehen neben dem Großen Haus Neubauten. Es gibt Platz für Verwaltung, Werkstätten, Probebühnen und eine zweite Spielstätte. Derzeit sind Kosten von 92 Millionen Euro veranschlagt. Ob der Betrag in dieser Höhe investiert wird, darüber wird politisch diskutiert.