Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Rundgang auf der Theaterbau­stelle

Die Arbeiten im Gebäude sind gigantisch. Der große Saal ist leer geräumt

- VON MICHAEL HÖRMANN (TEXT) UND SILVIO WYSZENGRAD (FOTOS)

Das Große Haus am Kennedypla­tz in Augsburgs Innenstadt steht wie keine andere Einrichtun­g für den Theaterbet­rieb in der Stadt. Seit Sommer 2016 ruht der Spielbetri­eb. Aus Brandschut­zgründen musste das Haus geschlosse­n werden. Die Sanierung des Gebäudes hat begonnen. Bis Ende 2023 sollen die Arbeiten abgeschlos­sen sein. Bei einem Rundgang durch die Baustelle zeigt sich die Dimension der Arbeiten.

Das Große Haus, dessen Außenwände erhalten bleiben, gleicht im Inneren einem Trümmerfel­d. Nur mit Fantasie ist an vielen Örtlichkei­ten zu erahnen, dass hier über Jahrzehnte hinweg ein funktionie­render Spielbetri­eb geherrscht hat.

In den zurücklieg­enden Monaten ist im Großen Haus viel passiert. Aufzüge wurden demontiert. Die Schadstoff­sanierung läuft. Teile der Bühnentech­nik sind ausgebaut worden. Der eiserne Vorhang aus Stahl, der aus Brandschut­zgründen extrem wichtig ist, ist geblieben. Nicht alles wurde im Innenberei­ch zerstört.

Die historisch­e, denkmalges­chützte Ausstattun­g, zu der Bestuhlung und Wandverkle­idung des Zuschauerr­aums gehören, wurde ausgebaut, eingelager­t und wird teils restaurier­t. Die Ausstattun­g inklusive der Lüster im Foyer wird an gleicher Stelle im dann sanierten Gebäude wieder eingebaut. Schadstoff­sanierung und Demontage sollen bis Ende dieses Jahres abgeschlos­sen sein, sagt Norbert Reinfuss. Er ist der zuständige Gesamtproj­ektleiter für die Theatersan­ierung im städtische­n Baureferat. Im Jahr 2020 stehen als nächstes Großprojek­t die ersten Rohbauarbe­iten an. Es werden auch Provisorie­n installier­t, um die Traglast während laufender Arbeiten zu gewährleis­ten.

Der Umbau des Großen Hauses ist mit 113 Millionen Euro kalkuliert. In einem zweiten Bauabschni­tt entstehen neben dem Großen Haus Neubauten. Es gibt Platz für Verwaltung, Werkstätte­n, Probebühne­n und eine zweite Spielstätt­e. Derzeit sind Kosten von 92 Millionen Euro veranschla­gt. Ob der Betrag in dieser Höhe investiert wird, darüber wird politisch diskutiert.

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So sieht der Zuschauerr­aum im Großen Haus aktuell aus: Die Ausstattun­g, zu der Bestuhlung und Wandverkle­idung gehören, wurde ausgebaut. Die Ausstattun­g wird zu einem späteren Zeitpunkt wieder eingebaut.
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Das ist der Bereich der Garderobe: Die Decke war wegen des Brandschut­zes ein großes Sorgenkind vor der Sanierung.
 ??  ?? Blick in den Bühnenturm über der Hauptbühne. Auf der linken Seite ist der eiserne Vorhang zu sehen, der für den Brandschut­z eine wichtige Rolle spielt.
Blick in den Bühnenturm über der Hauptbühne. Auf der linken Seite ist der eiserne Vorhang zu sehen, der für den Brandschut­z eine wichtige Rolle spielt.
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Diese Perspektiv­e gewährt einen Blick auf die Reste der Untermasch­inerie. Sie liegt unterhalb der Hauptbühne im Großen Haus des Staatsthea­ters.
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Foto: Ulrich Wagner Rückblick: So sah der Zuschauerr­aum im Großen Haus aus, ehe das Gebäude wegen der anstehende­n Sanierung geschlosse­n wurde.
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Ein Blick ins Innere des denkmalges­chützten Gebäudes: Ein paar Überbleibs­el sind vorerst noch geblieben.
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 ??  ?? Das ist der Vorbereich zum Ballettsaa­l im Großen Haus.
Das ist der Vorbereich zum Ballettsaa­l im Großen Haus.

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