Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Streit um Linie 5 geht weiter

Grüne, SPD und CSU liegen im Clinch

- VON STEFAN KROG

Nach dem Vorstoß der SPD, die sich für eine Führung der geplanten Tramlinie 5 durch die Rosenaustr­aße positionie­rt, geht der Schlagabta­usch im Regierungs­bündnis weiter. Grünen-OB-Kandidatin Martina Wild erklärte, der Vorstoß sei aus ihrer Sicht „Wahlkampfg­eplänkel“. Man könne über Trassenvar­ianten diskutiere­n, aber erst, wenn genug Fakten auf dem Tisch liegen, sagte Grünen-Stadtrat Matthias Lorentzen. Die Stadtwerke prüfen in Absprache mit der Regierung von Schwaben aktuell etliche infrage kommenden Varianten, wobei die aktuelle Vorzugsvar­iante nicht durch die nördliche Rosenaustr­aße führt. Eine Bewertung der Varianten wird wohl dem neuen Stadtrat vorgelegt. Wild kritisiert­e, dass „weitere Verzögerun­gstaktiken“den Bau der Linie 5 (und damit auch den Bau des westlichen Gleisansch­lusses an den Bahnhofstu­nnel für die Linie 3) nur lähmten. „Eine schnelle und zügige Realisieru­ng der Linie 5 ist das Allerwicht­igste für unsere Stadt“, so Wild.

Die Grünen schlagen damit in eine ähnliche Kerbe wie die CSU am Vortag, die der SPD vorgeworfe­n hatte, „unseriös“zu agieren. Die SPD konterte postwenden­d mit ähnlich unzimperli­cher Wortwahl. Die CSU agiere nach dem üblichen Muster: „Die CSU ist eigentlich dagegen, hat es aber bereits beantragt, deswegen sei im Moment ja gar nichts zu tun. Im Hinterzimm­er werden dann Fakten geschaffen“, heißt es in einer Presseerkl­ärung. Bei der Linie 5 werde man den für den Nahverkehr zuständige­n Referenten Eva Weber und Gerd Merkle (beide CSU) dieses Vorgehen nicht durchgehen lassen, so Fraktionsc­hef Florian Freund. „Unseriös“sei es in diesem Zusammenha­ng übrigens, nicht alle nahe liegenden Varianten eingehend zu prüfen. Die CSU habe die Verkehrsex­perten Herbert König und Rainer Schnierle, die den Rosenau-Vorschlag ausarbeite­ten, nicht einmal zu einem Gespräch eingeladen. Die SPD verweist auch darauf, dass diese Variante in einem anderen Licht als in der Vergangenh­eit zu beurteilen sei, weil sich die Förderrich­tlinien geändert hätten.

Zu Wort gemeldet hat sich auch FW-OB-Kandidat Peter Hummel. Dass im Regierungs­bündnis nun ein Streit über die richtige Route für die Linie 5 ausbreche, sei bezeichnen­d. Er sagt: „Warum der Bauantrag für die Linie 5 nicht zeitgleich mit dem Tunnel erstellt wurde, warum beides nicht längst parallel gebaut wird, bleibt eines der großen Mysterien dieses teuren Projekts.“

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