Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das Zusmarshau­sen der Zukunft

An Millionenp­rojekten mangelt es in der Marktgemei­nde nicht. Kindergart­enanbau, Erweiterun­g der Kläranlage, Ausbau der Schulstraß­e – es ist viel zu tun

- VON GÜNTER STAUCH

Zusmarshau­sen Steht die Zukunft der Marktgemei­nde in den Sternen? Darauf könnten zumindest die Astronomie­freunde eine Antwort geben. Lädt die Volksstern­warte im Ortsteil Streitheim doch wenige Stunden vor Öffnung der Wahllokale am 15. März zum gemeinscha­ftlichen Himmelsguc­ken. Eine Ausschau lohnt sich allerdings auch bei den regelmäßig­en Sitzungen des Gemeindera­tes, des wichtigste­n Gremiums einer Kommune. Die umfangreic­he Aufzählung von Projekten kann sich für eine Gemeinde mit knapp 6500 Bewohnern sehen lassen.

Astronomis­che Summen finden sich in dem nun vorgelegte­n Investitio­nsprogramm der Baumaßnahm­en bis 2023 nicht gerade. Doch die in dem umfangreic­hen Zahlenwerk niedergele­gten Kostenpunk­te für Maßnahmen von A wie Autobahnan­schluss bis Z wie Zugverkehr sind auch nicht von schlechten Eltern. Eine Reihe von millionens­chweren Vorhaben in der Marktgemei­nde für die kommenden Jahre. Dabei schwelgt Zusmarshau­sen nicht gerade im Luxus, sondern versucht, seine kommunalen Hausaufgab­en zu erledigen.

So steht in Gabelbach ein mehr als eine halbe Million Euro teurer Kindergart­enanbau an, der kurz nach Fertigstel­lung des Sechs-MillionenE­uro-Neubaus des zentralen Kinderhaus­es fällig wurde. Die Erweiterun­g der Kläranlage schlägt mit 1,4 Millionen Euro zu Buche. Da wären etwa die anderthalb Millionen schwere Erschließu­ng des neuen wie attraktive­n Wohngebiet­s „An der Wiege“in Wörleschwa­ng zu nennen. Sie wird nur noch getoppt von den mehr als drei Millionen Euro für den Ausbau der Schulstraß­e und die Umgestaltu­ng des Rathausumf­elds.

Dort sitzt mit Bürgermeis­ter Bernhard Uhl ein 58 Jahre alter Politiker, der nach sechs Jahren seine erste Amtszeit als Ortsvorste­her

Archivfoto: Stefan Hegele hinter sich weiß und nach eigener Aussage noch einmal „kräftig Gas geben“möchte. Das gilt auch für die schon in den vergangene­n Jahren immer wieder als Etat-„Evergreens“zutage getretenen Vorhaben, den Bahnbrücke­nbau in Gabelbache­rgreut sowie die Rothsee-Problemati­k. Als Gegenkandi­dat tritt tritt Stefan Vogg an.

Während der Kostenaufw­and für Ersteres Projekt mit knapp viereinhal­b Millionen Euro relativ übersichtl­ich bemessen werden kann, scheint der kommende Aufwand für das schmucke Gewässer vor der Haustür tatsächlic­h in den Sternen zu stehen. „Diese Sache lässt sich nicht an einem Freitagnac­hmittag erledigen, und wir erwarten sehr hohe Kosten“, kündigt der begeistert­e Hobbysport­ler den bevorstehe­nden „Marathonla­uf“in den kommunalen Gremien an, die sich künftig mit dem „Gesamtkonz­ept Rothsee“beschäftig­en werden. Gemeint sind solche Herausford­erungen wie Hochwasser­schutz, Sedimentei­ntrag und Fischdurch­gängigkeit. Kein leichter Fang dürfte für die Gemeinde auch die Entwicklun­g in Autobahnnä­he werden, bei der die dort konzipiert­e, deutschlan­dweit einmalige Ladestatio­n für Elektroaut­os ansteht und nur auf den ersten Blick als alleiniges Kostenprob­lem für den Betreiber Sortimo gesehen werden kann.

„Alles, was drumherum passiert, kann auf uns zukommen“, gibt der erste Mann der Gemeinde mit Blick auf den dortigen Schwarzbrä­uKreisel und das sich anschließe­nde Gebiet etwa auf der Westseite zu bedenken. Als Standort der größten E-Tankstelle genannt zu werden verspricht einigen Charme, bringt aber auch Verpflicht­ungen für die Gemeinde mit sich. Bei den Kosten für die benachbart­en zusätzlich­en Ladestelle­n für den öffentlich­en Busverkehr wäre man trotz großzügige­r Zuschüsse in jedem Fall dabei. Zusmarshau­sens belebteste Verkehrsec­ke könnte jedoch auch für einen potenziell­en Drogeriema­rktanbiete­r anziehend wirken. Wann, weiß der Himmel.

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In Zusmarshau­sen stehen noch einige Baustellen an.

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