Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das neue Il Gabbiano bietet ein anderes Flair

Die Wirtsfamil­ie Babic eröffnet ihr Lokal am Moritzplat­z. Allein bei der Einrichtun­g hat sich viel verändert

- VON INA MARKS

Die Familie Babic sitzt an einem großen Tisch. Es gibt Pasta zu Mittag. Eine kurze Pause in ihrem neuen Restaurant muss sein – zwischen Kartons und Kabeln, die noch herumliege­n. Die Stühle und Tische für draußen müssen noch ausgepackt, die Bar eingeräumt werden. Am Moritzplat­z wurde die letzten Wochen fleißig gewerkelt. Diesen Samstag eröffnet dort nun das neue Il Gabbiano.

„Die größte Arbeit“, sagt Anita Babic rückblicke­nd, „war der Auszug des alten Gabbiano am Predigerbe­rg.“23 Jahre lang hatte das Lokal dort seinen Standort. Das „Gabbi“, wie das Restaurant auch von seinen Gästen genannt wird, ist in Augsburgs Gastroszen­e eine Institutio­n. Für die Familie war es ein Schock, als ihnen dort nach über zwei Jahrzehnte­n vom Hauseigent­ümer gekündigt wurde.

Inzwischen spielt das für Anita Babic, ihren Mann Ivan, dem Bruder und den Kindern keine Rolle mehr. Die Familie freut sich über die Vorzüge des neuen Standorts am Moritzplat­z, an dem sie nun mehr Platz haben. Die Räumlichke­iten, in denen zuvor die Pizzeria Allegro untergebra­cht war, sind kaum wiederzuer­kennen.

Im vorderen Bereich laden halbhohe Tische mit Barhockern zum Verweilen ein. Ein Hingucker ist die großzügige Theke, hinter der tagsüber Agnès Derivery herumwirbe­ln wird. Die einstige Betreiberi­n der

Chocolater­ie Bittersüß in der Altstadt ist zum Gabbi-Team dazugestoß­en. Im mittleren Teil des Raumes stehen weitere Tische und Stühle, den Abschluss des langen Raums bildet die Pizzastati­on mit einem optischen Blickfänge­r: Ein neuer, wuchtiger Pizzaofen, der mit goldfarben­en Mosaikflie­sen beklebt ist. Er ist Anita Babics ganzer Stolz. „Ich habe so einen Ofen vergangene­s Jahr in einer Pizzeria in Kroatien gesehen. Ich wollte unbedingt auch so einen haben.“

Das neue Il Gabbiano ist schlicht und modern gehalten. Die Tischplatt­en sind aus hellem, die Stühle und die Vertäfelun­g aus weißem Holz mit etwas Shabby Chic. Über den Tischen baumeln Glühbirnen­Lampen.

„Früher war das Restaurant eher ein langer dunkler Schlauch. Uns war deshalb wichtig, dass das neue Restaurant hell und freundlich wird. Ich finde, das ist gut gelungen“, sagt Anita Babic und lächelt. Sie räumt ein, dass das neue Gabbiano optisch mit dem alten nicht mehr viel zu tun hat. „Aber man kann das Flair des alten Gabbi nicht mit hier hochnehmen“, sagt die Wirtin und fügt hinzu: „Wobei ja auch wir in erster Linie das Lokal ausmachen und nicht die Einrichtun­g.“

Wehmut nach dem alten Standort verspüre sie nicht. „Mit der letzten Umzugskist­e, die hier oben ankam, war ich richtig erleichter­t.“Die Babics konnten sogar noch Stammgäste mit Überbleibs­eln aus dem alten Restaurant glücklich machen. Wie die Wirtin erzählt, hat einer von ihnen die alte Theke bei sich daheim eingebaut, ein anderer sich den alten Pizzaofen auf sein Anwesen gestellt. Die Familie ist überzeugt, dass ihre Stammgäste künftig auch an den Moritzplat­z kommen werden. Etliche hätten bereits in den Tagen vor der Eröffnung neugierig hineingesp­itzt. Besonders freuen sich die Wirte auf den großzügige­n Außenberei­ch. „Endlich ist eine gescheite Außenbewir­tung möglich, und wir haben dort lange Sonne.“Gerne hätte das Gabbiano-Team die Eröffnung am Samstag mit seinen Gästen mit einem Prosecco-Umtrunk und bei Musik gefeiert. Aber in Zeiten von Corona und vorgegeben­en Abständen sieht man lieber davon ab.

Das Il Gabbiano, das auch Frühstück anbietet, hat täglich ab 9 Uhr morgens geöffnet. Abends ist bis zwei Uhr nachts vorgesehen, sobald die Corona-Regelungen vorbei sind. „Nach Corona wollen wir dann auch Cocktails an der Bar einführen. Dann kann es ruhig länger gehen“, freut sich Anita Babic.

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Foto: Zoepf Anita Babic freut sich über das neue Il Gabbiano am Moritzplat­z.

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