Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Guter Start ins Amt trotz Corona

Gablingens neue Bürgermeis­terin Karina Ruf fühlt sich mit ihrer Aufgabe wohl. Wie sie ihren ersten Monat als Rathausche­fin erlebt hat und warum die Zeit intensiv war

- VON TOBIAS KARRER

Gablingen Seit etwa einem Monat steht Karina Ruf jetzt offiziell an der Spitze der Gemeinde Gablingen. In ihren neuen Beruf startete sie unter besonderen Umständen: Schon während des Wahlkampfs musste sie auf Abstand zu ihren Bürgern bleiben. Die Stichwahl, in der sie ihren Kontrahent­en Jürgen Schantin knapp hinter sich ließ, fand als reine Briefwahl statt; ihre erste Sitzung und bisher alle folgenden musste Ruf in der Mehrzweckh­alle durchführe­n, damit sowohl die Zuschauer und auch die Gemeinderä­te Abstand halten konnten.

Trotzdem „ist es mir bisher gut ergangen“, erklärt Ruf. Während des ersten Monats im Amt habe sie eigentlich vor allem Gemeindera­tssitzunge­n vor- und nachbereit­et. Dreimal traf sich das Gremium mittlerwei­le schon in der neuen Zusammense­tzung und unter der Rufs Leitung. „Ohne meinem Vorgänger damit einen Vorwurf zu machen, ist durch die Corona-Pandemie einiges liegen geblieben“, sagt sie und ergänzt: „Es brauchte jetzt einige Beschlüsse, um die Dinge ins Laufen zu bringen.“

Der Start in ihre neue Aufgabe ist Ruf nicht besonders schwergefa­llen. „Ich war gut vorbereite­t“, sagt sie. Auf der einen Seite führt sie das auf ihr langjährig­es Engagement als Gemeinderä­tin und Zweite Bürgermeis­terin unter Karl Hörmann zurück. „Ich kenne die Themen“, betont Ruf. Auf der anderen Seite hätten auch die Übergabege­spräche mit ihrem Vorgänger sehr geholfen. Trotzdem mache es einen großen Unterschie­d, „ob man im Gemeindera­t mitarbeite­t oder die Themen selbst bestimmt“. Die Umstellung sei durchaus eine Herausford­erung gewesen. Mittlerwei­le sei sie aber „total angekommen“, sagt Karina Ruf. In den letzten Wochen musste sie sich mit einer Fülle von Themen auseinande­rsetzen. Einer der wichtigste­n Schritte war das Verabschie­den der neuen Geschäftso­rdnung und die Einführung der Ausschüsse. Beides dient als Grundlage für die Arbeit des Gremiums in der neuen Zusammense­tzung. Außerdem mussten einige Bauanträge bearbeitet werden, die aufgrund der Corona-Krise bisher nicht im Gemeindera­t besprochen werden konnten. Auch der Ausbau der Kindertage­sstätte Sankt Martin beschäftig­te sie in den ersten Wochen. „Es war eine intensive Zeit, und ich bin stolz darauf, dass wir das geschafft haben“, erklärt sie und ergänzt: „Ich kann super mit dem neuen Gemeindera­t zusammenar­beiten.“

Die Auseinande­rsetzung mit der Corona-Pandemie sei vor allem „sehr zeitintens­iv“, erklärt Ruf. Immer wieder kämen neue Bestimmung­en im Rathaus an. Die Bürgermeis­terin spricht von einer „Fülle an Infos“, in die sie und ihre Mitarbeite­r sich einlesen müssten, um dann zu entscheide­n, wie sie damit umgehen. Ein Beispiel sei die Wiedereröf­fnung der Spielplätz­e, aber nicht des Bolzplatze­s hinter dem Friedhof. Zum Glück stärke ihr eine „gute Verwaltung“den Rücken, so Ruf. Ein besonders prägendes Erlebnis ist ihr im ersten Monat ihrer Amtszeit noch nicht passiert, allerdings sind es die kleinen Dinge, die ihr zeigen, dass sich etwas verändert hat. „Schön ist, dass mich die Menschen jetzt erkennen, wenn ich mit dem Rad zur Arbeit fahre“, sagt sie.

Außerdem habe sie schon eine Reihe „lieber Briefe“von Kindern aus der Gemeinde bekommen, die ihre Wünsche für Gablingen aufgeschri­eben haben – ein Schwimmbad zum Beispiel. Immerhin, die Badegelege­nheiten am Baggersee könnten in Zukunft mehr zu bieten haben. Mittlerwei­le ist die Gemeinde nämlich im Besitz des Grundstück­s, wie die Bürgermeis­terin in der letzten öffentlich­en Gemeindera­tssitzung verkündete.

Alles in allem blickt Ruf positiv in die Zukunft. Bei dem Gedanken, dass sie jetzt mindestens für die nächsten sechs Jahre Bürgermeis­terin ist, geht es ihr einfach nur „gut“. Man merkt ihr eine gewisse Vorfreude an.

 ?? Archivfoto: Marcus Merk ?? Seit etwa einem Monat steht Karina Ruf jetzt offiziell an der Spitze der Gemeinde Gablingen. In ihren neuen Beruf startete sie unter besonderen Umständen. Trotzdem ist es ihr bisher gut ergangen, erklärt Ruf.
Archivfoto: Marcus Merk Seit etwa einem Monat steht Karina Ruf jetzt offiziell an der Spitze der Gemeinde Gablingen. In ihren neuen Beruf startete sie unter besonderen Umständen. Trotzdem ist es ihr bisher gut ergangen, erklärt Ruf.

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