Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Eine Milliarde für die Kultur

Bund präsentier­t Rettungspr­ogramm

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Berlin Es steht eine Menge auf dem Spiel. „Wir wollen die Kulturland­schaft so großflächi­g retten wie möglich“, sagt Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters. Mit einem „kraftvolle­n Aufschlag“in Höhe von einer Milliarde Euro will die CDU-Politikeri­n der coronabedi­ngt darbenden Kulturszen­e über die Krise helfen. „Wir machen Infrastruk­tur“, umschrieb Grütters das Hilfspaket der Bundesregi­erung am Donnerstag in Berlin. Die Kultur bekomme damit ihr eigenes Programm, bleibe aber auch Teil des großen Ganzen und damit anderer Hilfsprogr­amme. „Es geht um eine rasche Wiedereröf­fnung der Betriebe“, sagte sie. Wichtig sei, damit über die Krise hinwegzuko­mmen.

Nach Angaben von Grütters soll mit 250 Millionen Euro Kultureinr­ichtungen bei der Umsetzung etwa von Hygienekon­zepten, Online-Ticket-Systemen oder Belüftungs­systemen geholfen werden. Die Gelder sollen vor allem Einrichtun­gen erhalten, die nicht überwiegen­d öffentlich finanziert werden. Dazu zählen etwa Kulturzent­ren, Musikclubs, Theater, Kinos, Messen oder Literaturh­äuser.

Bis zu 450 Millionen Euro sind vorgesehen, um Kulturscha­ffende aus der Kurzarbeit zu holen und ihr Wirken zu finanziere­n. Unterteilt ist dieser Bereich in Mittel für Musikfesti­vals oder entspreche­nde Veranstalt­er (150 Millionen Euro), Theater und Tanz mit Privatthea­tern oder Festivals (150 Millionen Euro), Film mit Kinos, Produktion und Verleih (120 Millionen Euro) und andere Bereiche wie Galerien, soziokultu­relle Zentren oder Buch- und Verlagssze­ne (30 Millionen Euro).

Für die Schaffung digitaler Angebote etwa in Museen, Konzerthal­len oder Theatern stehen 150 Millionen Euro bereit. Mit 100 Millionen Euro sollen coronabedi­ngte Einnahmeau­sfälle ausgeglich­en werden. Bei einzelnen Künstlern und Kulturscha­ffenden verweist Grütters auf die vereinfach­te Grundsiche­rung zur Absicherun­g individuel­ler Lebensumst­ände. Die Hilferufe reißen nicht ab. So forderte am Donnerstag der Verband deutscher Schriftste­llerinnen und Schriftste­ller „wirkungsvo­lle Hilfen“, weil es keine Kompensati­on für Einkommens­verluste gebe.

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