Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Größter Maya-Bau entdeckt
Sensationsfund in Mexiko
Mexiko-Stadt Im Süden von Mexiko haben Archäologen die älteste und gleichzeitig größte bisher bekannte Monumentalanlage der Maya entdeckt. Das Team um Forscher Takeshi Inomata von der University of Arizona registrierte vor drei Jahren mit dem sogenannten LidarVerfahren in Tabasco auffällige Strukturen. Dabei tasten Laser von Flugzeugen aus den Boden ab und lassen auch Bauten unter der Vegetation erkennen.
Insgesamt entdeckten die Forscher in der Region 21 größere und kleinere Zeremonialzentren, die fast alle ähnlich angelegt sind: ein in Nord-Süd-Richtung verlaufendes rechteckiges Plateau mit einer Serie von Erdhügeln. Der mit Abstand größte der Komplexe ist der rund 3000 Jahre alte Aguada Fénix mit einem aufgeschütteten, rechteckigen Plateau, das mehr als 1,4 Kilometer lang und 400 Meter breit ist. „Nach unserem Wissen ist dies die älteste jemals im Maya-Gebiet gefundene Monumentalkonstruktion und die größte in der gesamten prä-spanischen Geschichte dieser Region“, erläutern die Forscher im Fachjournal Nature. Der Bau der großen Plattform begann nach Forscherangaben spätestens um das Jahr 1000 vor Christus, um 750 v. Chr. wurde die Anlage wohl wieder aufgegeben. Auf den großen Plateaus hätten anders als in den – wenigen Privilegierten vorbehaltenen – späteren Pyramiden sehr viele Menschen Platz gefunden, so die Forscher.
Die Blütezeit erreichte die MayaKultur erst etwa 200 bis 800 nach Christus. Sie war die am höchsten entwickelte auf dem amerikanischen Kontinent. Die Maya waren nicht nur große Erbauer, sondern auch Meister der Mathematik und entwickelten unter anderem einen Kalender mit 365 Tagen pro Jahr.