Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Prominenter Protest
Wie Stars gegen Rassismus vorgehen
Los Angeles Immer mehr Musiker und Schauspieler solidarisieren sich mit der Antirassismus-Bewegung in den USA. US-Rockstar Bruce Springsteen (70, „Born To Run“) etwa hat seinen Auftritt als Gast-DJ beim Radiosender Sirius XM für einen eindringlichen Appell gegen Rassismus und Polizeigewalt genutzt. In der Sendung spielte er seinen Protest-Song „American Skin (41 Shots)“und widmete ihn dem durch Polizeibrutalität gestorbenen Afroamerikaner George Floyd. „Dieses Lied ist fast acht Minuten lang. Und so lange dauerte das Sterben von George Floyd“, sagte Springsteen. „American Skin (41 Shots)“aus dem Jahr 2001 prangert das Vorgehen von vier weißen Polizisten an, die 1999 den unbewaffneten schwarzen Einwanderer Amadou Diallo mit 41 Schüssen niedergestreckt hatten. „Das Land brennt und ist im Chaos“, resümierte Springsteen mit Blick auf die Krise in den USA durch CoronavirusPandemie
und Polizeigewalt. Schauspieler Dwayne Johnson hat derweil eine emotionale Botschaft direkt an US-Präsident Donald Trump gerichtet. „Wo bist du?“, sagt der 48-Jährige in einem knapp achtminütigen Video, das er in der Nacht zum Donnerstag auf Twitter postete. „Wo ist unser Anführer in dieser Zeit, wo unser Land auf den Knien ist – bettelnd, flehend, verletzt, wütend, frustriert, im Schmerz und ausgestreckten Armen, nichts anderes wollend, als gehört zu werden.“Der Kinostar („Jumanji“) wünscht sich, dass Trump seine Hand ausstrecke und sage: „Ich höre euch, ich höre euch zu. (...) Denn jedes schwarze Leben zählt.“
Der schwarze „Star Wars“-Schauspieler John Boyega solidarisiert sich mit der Antirassismus-Bewegung „Black Lives Matter“(Schwarze Leben zählen) und sprach in London vor tausenden Demonstranten. Im Hyde Park forderte er sie auf, „lebenslanges Engagement“zu zeigen und „so friedlich und organisiert wie möglich zu bleiben“. Auch das weiße britische Topmodel Cara Delevingne lud auf Instagram ein Foto hoch, das sie demonstrierend zeigt.